freiRaum für Paare
Es gibt 2 Fragen im Leben:
Die erste heißt: Was will ich?
Die zweite heißt: Wer geht mit mir?
Bringst du diese Reihenfolge durcheinander,
kommst du in Teufels Küche!
(nach Karlo Hujber)
Inhaltsverzeichnis
- Wie suchen wir unseren Partner aus?
- Wie arbeite ich mit Paaren?
- Was passiert, wenn der Partner oder die Partnerin keinen Bedarf sieht?
- Ein häufiges Muster
- Ein anderes häufiges Muster
- Sexualität
- Die Kinder...
- Spiritualität in der Partnerschaft
Wie suchen wir unseren Partner aus?
Wir denken, dass wir uns unseren Partner nach äußeren Merkmalen oder nach gemeinsamen Interessen aussuchen. Das stimmt nur bedingt. Auf einer tieferen Ebene suchen wir einen Partner aus, der bestimmte erlernte Muster und auch Lebensaufgaben mitbringt. In jeder Partnerschaft kommt es zu Konflikten, die auf eine gewisse Weise einen Versuch darstellen, diese Muster und die "Mitbringsel" aus unserer Lebensgeschichte zusammen mit dem Partner zu lösen und seine Lebensaufgaben zu erledigen. Bei manchen Konflikten und Lebensaufgaben klappt es. Bei anderen nicht. Dann dreht man sich im Kreis, der Konflikt wird chronisch oder flammt immer wieder auf und folgt den gleichen Verhaltensmustern. An dieser Stelle ist es sinnvoll, sich Unterstützung zu holen.
Wie arbeite ich mit Paaren?
Wenn Sie mit der inneren Arbeit noch nicht vertraut sind, empfehle ich Ihnen als Paar am Anfang getrennte Sitzungen zu buchen. Nach einigen Sitzungen und dem wachsenden Vertraut-Sein mit inneren Prozessen können Sie auch gemeinsame Sitzungen absolvieren, in denen Sie parallel an Ihren jeweiligen Prozessen arbeiten und am Ende zueinander finden. Oder Sie sind mutig und kommen gleich beide zusammen. In jedem Fall ist es wichtig, dass jeder von Ihnen absolut freiwillig kommt! Sie können sich auch aufteilen: Sie kommen zu mir und Ihr Partner geht zum Therapeuten seiner Wahl. Die gemeinsamen Sitzungen gestalten Sie dann alleine zu Hause oder in der Praxis Ihrer gemeinsamen Wahl.
Was passiert, wenn der Partner oder die Partnerin keinen Bedarf sieht?
Ihr Partner oder Ihre Partnerin hat kein Interesse oder ist einfach noch nicht so weit / hat ein anderes Tempo? Sie können unabhängig von ihm / ihr an Ihren Themen arbeiten, auch die Partnerschaft betreffend! Übrigens kommt es sehr häufig vor, dass einer der Partner voranschreitet und der andere nachzieht.
Ein häufiges Muster
Ein häufiges Muster, das sich auf der Paar-Ebene zeigt, ist das Befriedigenwollen eines Mangelgefühls und die Enttäuschung und Verletzung darüber, falls es nicht klappt. Dieses Mangelgefühl erlebt man dann aktuell in der Partnerschaft – etwas Wichtiges fehlt oder man wird nicht verstanden –, und gleichzeitig ist dieses Mangelgefühl etwas Altes, und zwar melden sich die eigenen sog. kindlichen Bedürfnisse, die in den jungen Jahren nicht vollständig befriedigt worden sind. Dieses Mangelgefühl ist sowohl ein individuelles als auch ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Viele Menschen finden eine (unbewusste) Lösung dafür in der Partnerbeziehung, und zwar soll der Partner diesen Mangel ausgleichen. Am Anfang, besonders in der Phase der Verliebtheit, scheint es vielleicht sogar zu funktionieren, aber nach einiger Zeit breitet sich eine Unzufriedenheit aus. Die schlechte Nachricht: Der Partner ist für diese Bedürfnisse nicht zuständig! Die gute Nachricht: Der Mangel kann reduziert und behoben werden. Dafür ist die Teilnahme des Partners nicht erforderlich. Das ist allein Ihre Sache, die Ihrer Lebensgeschichte entstammt und die Sie für sich klären können. Der Partner ist hierfür lediglich der Spiegel. Wenn Ihr Partner ebenfalls Interesse daran hat, ist er / sie natürlich herzlich willkommen!
Ein anderes häufiges Muster
Typisch in einer Partnerschaft sind auch bestimmte Bewegungsmuster. Der eine Partner sucht bei Konflikten die Klärung, nimmt es in Angriff. Der andere "flieht" oder mauert. Oder beide Partner gehen auf Distanz. Oder beide Partner nehmen die Klärung in Angriff, streiten sich, werden laut, es kommt ggf. zu Eskalationen. Ob man mehr zu "Angriff" oder zu "Flucht" neigt, ist eine Folge von früher Erfahrung gepaart mit Temperament. Diese Muster lassen sich nicht vom Kopf her lösen. Wenn das so wäre, hätten die meisten Paare gar keine Konflikte und Muster mehr, sobald sie ihr Muster verstanden haben. Auch hinter diesen Mustern stecken Bedürfnisse. Gleichzeitig stellen die Muster eine (unbefriedigende) Strategie dar, mit diesen Bedürfnissen umzugehen. Es lohnt sich also auch hier, die Bedürfnisebene zu erforschen.
Sexualität
Sexualität & Sex – ebenfalls ein häufiges Thema in der Partnerschaft.Zu viel, zu wenig, zu verrückt, zu einfallslos – auch hier ist die Palette breit gefächert. Geht es wirklich um die Sexualität? Oder gibt es ein hintergründiges Thema? Wenn es wirklich um die Sexualität geht, wie findet jeder der Partner zu seiner eigenen Sexualität, die dann wiederum in der Partnerschaft voll ausgelebt und ausgekostet werden kann? Auch diesen Fragen können Sie alleine oder zusammen mit Ihrem Partner auf den Grund gehen.
Die Kinder...
Kinderwunsch? Kein Kinderwunsch? Oder Sie haben ein Kind verloren? Oder die Kinder, die schon da sind, machen Probleme? Oder das eine Kind ist pflegeleicht, das andere aber herausfordernd? Die Paar-Themen sind häufig mit den Eltern-Themen verbunden.
Häufig besteht ein Konflikt gar nicht auf der Ebene, auf der er sich zeigt. So könnte ein Paar meinen, ein Problem mit einem der Kinder zu haben. In Wirklichkeit verschleiert dieses Problem aber einen Konflikt, den es auf der Paar-Ebene gibt. Das Paar ist dann so mit dem "Problemkind" beschäftigt, dass es sich gar nicht mehr mit dem eigentlichen Konflikt auseinandersetzen muss. Das ist nur ein Beispiel, und auch hier lohnt es sich, der Sache auf den Grund zu gehen.
Ich möchte meine Partnerschaft auch auf der spirituellen Ebene leben. Ist das möglich?
Im Leben ist einiges möglich. Meistens mehr, als man denkt. Wenn Sie eine weitere Entwicklung auf der spirituellen Ebene für sich (und für Ihre Partnerschaft) wünschen, sind Sie bei mir grundsätzlich richtig. Meine Gedanken zu diesem Thema finden Sie im Artikel "Spiritualität in der Partnerschaft". Ich biete auch Workshops zu diesem Thema an, die Termine finden Sie unter "Workshops und Fortbildungen".
Bildnachweis: Bilder Mann / Frau von Deflyne, Bild Paar von Arek Socha, Bild vom Feuer-Paar von LeandroDeCarvalho