freiRaum für Trauma-Betroffene
Die Wunde
hat sich
dem Wunder
geöffnet
Sie hat es überwunden
sich vor ihm zu winden
(GehDicht® Anna Ribeau)
Wie zeigt sich ein Trauma?
Ein Trauma zeigt sich auf ganz vielfältige Weisen: Aggressionen, Fluchttendezen, Beziehungsprobleme, gesundheitliche Beschwerden und v. a. Erstarren – das Traumasymptom schlechthin.
Traumatherapie im freiRaum?
Die Traumatherapie ist eine meiner Grundkompetenzen. In vielen freiRaum-Sitzungen tauchen traumatisierte Anteile auf. Sie können dann be- und ggf. verarbeitet werden. Es ist auch möglich, Traumaanteile bewusst aufzuspüren, im eigenen Tempo zu re-integrieren und somit die Symptomatik zu reduzieren. Am Anfang reichen dafür Erinnerungen und Ahnungen aus. Später geht es in den Bereich des Körpergedächtnisses. Es kann hilfreich sein, Informationen über die eigene frühe Kindheit zu haben, aber notwendig ist es nicht. Denn der Körper lügt nicht. Jedes Trauma ist eine Herausforderung und gleichzeitig ein Geschenk. Ein Geschenk, die Welt besonders differenziert und sensibel wahrnehmen zu können. Das Urtrauma, auch Urwunde genannt, kann sogar eine Urgabe beinhalten. Traumaarbeit lohnt sich! Auf sehr vielen Ebenen.
Eine Metapher zur Verdeutlichung
Im Körper-Haus (Ja, Ihr Körper ist Ihr Haus, Sie wohnen darin.) halten die traumatisierten Anteile verschiedene Zimmer besetzt. Die Zimmer sind fest verriegelt oder aber ist ein Wächter vor der Tür platziert. Ab und zu gelingt es den traumatisierten Anteilen aus ihren Kerkern auszubrechen und das Körper-Haus für eine Trauma-Party zu besetzen. Sie in ihren Kerker-Zimmern zu halten kostet psychische Energie, die irgendwann aufgebraucht ist. Manche Menschen verbringen dann einige Stunden bis Tage in diesem Trauma-Party-Zustand und weinen z. B. ununterbrochen. Andere überspringen ihn und erstarren für eine Zeit lang. Wiederum andere kennen es kaum oder gar nicht, spüren aber, dass sie mehr funktionieren als leben und dass ihnen etwas Wichtiges im Leben fehlt.
Das Ziel der Traumatherapie
Durch die Traumatherapie ist es möglich, diese Kerker-Zimmer wieder zugänglich zu machen und die über Jahre eingesperrten Anteile wieder am alltäglichen Körper-Leben im Haus teilnehmen zu lassen. Im Idealfall fühlt man sich danach nicht mehr traumatisiert, sondern quicklebendig und kommt mit den normalen Aufs und Abs des Lebens gut klar.
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