Von der Wiege in den freiRaum
Warum schreibe ich ausführlich über meinen Lebensweg?
Wenn Klienten zu mir in die Praxis kommen, erzählen sie mir Dinge, die sie manchmal niemand anderem erzählen. Die Zusammenarbeit basiert auf Vertrauen und Sicherheitsgefühl. Um das Vertrauen zu stärken, finde ich es wichtig, dass meine Klienten auch wissen, mit wem sie es zu tun haben. Außerdem bekommen Sie beim Lesen ein Gefühl, ob freiRaum für Sie die richtige Anlaufstelle ist. Sie können auch direkt zu den Informationen über meinen beruflichen Weg gelangen.
Der Anfang
Ich bin 1984 in Moskau geboren, bin dort in den Kindergarten und in die Schule gegangen. Mit 13 Jahren wusste ich, dass ich auswandern wollte, also sprach ich mit meinen Eltern darüber. Glücklicherweise erfuhr ich Unterstützung, so dass ich 2003 mein Abitur an der Deutschen Schule Moskau ablegte. Im Oktober 2003 kam ich mit einem Koffer und 2 Rucksäcken nach Bremen. Mein Ziel: ein Magisterstudium der Kulturwissenschaft und Germanistik. Mein 2. Ziel: Meine Inline-Skater-Karriere weiter ausbauen. Ich entschied mich für Kulturwissenschaft, da ich mich für die Frage nach der Identität interessierte – ein Thema, das mein ganzes Leben durchzieht. Eine kurze Zeit später lernte ich meinen zukünftigen Mann kennen.
Die ersten beruflichen Schritte
In den letzten 2 Semestern arbeitete ich in der Marketingagentur angriffslust. Nach meinem Studium wurde ich schwanger und fing gleichzeitig an, Deutsch als Zweitsprache zu unterrichten. Nach der Geburt meiner Tochter arbeitete ich weiter als Dozentin, unterrichtete in Integrations- und in berufsbezogenen Deutschkursen, engagierte mich für bessere Arbeitsbedingungen für freiberufliche Dozenten in der Erwachsenenbildung. Hier ist noch ein altes Interview der GEW mit mir zu diesem Thema. Die Arbeitsbedingungen besserten sich nicht, also hielt ich Ausschau nach einer Anstellung, die ich beim selben Träger fand.
Die Zeit an der Fachschule und neue Erkenntnisse
Ein neues Kapitel begann. Ich unterrichtete angehende Erzieher an der privaten Fachschule für Sozialpädagogik beim Paritätischen Bildungswerk Bremen e. V. in den Fächern Kommunikation und Gesellschaft. Ich wurde Klassenlehrerin, besuchte die Schüler in ihren Praxisstellen, leitete die kollegialen Beratungsstunden. Das Fach Kommunikation basiert auf der Kommunikationspsychologie und so kam ich in Kontakt mit psychotherapeutischen Büchern. Mein erster Gedanke beim Lesen: "Wow! Für das, was ich schon immer innerlich wusste und spürte, gibt es Worte!"
Den größten Einfluss hatte auf mich das Buch "Der Verrat am Selbst: Die Angst vor Autonomie bei Mann und Frau" von Arno Gruen. Beim Lesen wurde mir klar: Das, was drin steht, trifft auch auf mich zu. Ich entschied mich für Supervision, stellte dabei fest, dass die Themen tiefer sitzen und einer Psychotherapie bedürfen. Ich kam in Kontakt mit der Transaktionsanalyse und der Gestalttherapie. Ich besuchte Aufstellungsseminare. Ich las viel. Die Inhalte faszinierten mich und in einer der Sitzungen kam der Gedanke, dass ich auch gern mit Klienten arbeiten würde. In meinem allerersten Aufstellungsseminar wurde ich von einem Teilnehmer gefragt, ob ich beim Seminarleiter in der Ausbildung sei. An sich klare Zeichen, aber: Damals fehlte mir noch das Selbstvertrauen und die Bereitschaft, den langen Ausbildungsweg zu gehen. Ich arbeitete weiter an der Fachschule und beschäftigte mich weiter mit psychotherapeutischen Inhalten. Besonders interessierten mich die Traumatherapien.
Die letzten Schritte in den freiRaum
Der innere Konflikt verstärkte sich: Ich wollte unbedingt möglichst tiefgehend arbeiten, durfte das als Lehrerin aber nicht. Mir wurde klar: Der nächste Schritt musste folgen. Nach kurzem Innehalten entschied ich mich für eine systemische Ausbildung bei Heiko Hinrichs in Bremen. Ich legte die Heilpraktiker-Überprüfung für das Gebiet der Psychotherapie ab, kündigte meine Stelle an der Fachschule und beschloss, den freiRaum zu eröffnen.
Und heute?
Heute arbeite ich ganz selbstverständlich nach meiner eigenen freiRaum-Methode in meiner Praxis, biete Workshops und Aufstellungstage an, schreibe Artikel für meinen Blog und arbeite am ersten freiRaum-Buch.
Jeder Tag bringt etwas Neues mit sich: neue Erkenntnisse, neue Menschen, neue Ideen und neue Inspiration. Wie jeder andere Mensch brauche ich aber auch Zeit, die neuen Eindrücke zu verarbeiten und zu integrieren. Ich lebe in einem natürlichen Rhythmus von Aktivität und Erholung, genieße das Stadtleben, aber auch die Natur, den Winter genauso wie den Frühling. Und vor allem lebe ich meine Berufung.