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Den eigenen Lebensweg gehen

 

Inhaltsverzeichnis

 

Die Vorgeschichte

Vor einiger Zeit habe ich das freiRaum-Banner um das Motto "Im Dienste Ihres Weges" ergänzt. Einerseits eine Selbstverständlichkeit für meine Praxis, denn den eigenen Lebensweg zu gehen, was sowohl für mich als auch für meine Klienten gilt, war schon immer einer meiner Kernpunkte. Andererseits kamen dafür die klassischen Angebote vom Banner weg und zugleich die Anregung durch meinen Mann für freiRaum ein Motto zu entwickeln. Die Aussage wurde emotionaler und spiritueller, was auch zur Entwicklung von freiRaum zu freiRaum2 passte. Kurz darauf folgte auch die Entsprechung beim Kennenlernen. Die Aussage, den eigenen Lebensweg zu gehen und dafür eine Begleitung zu beauftragen, schwang nicht einfach nur mit, sondern wurde zentral. Das Sprechen darüber wurde ebenso zentral bei den Kennenlerngesprächen und anschließend auch in den Sitzungen. Aufstellungstechnisch kam die Position "Mein Weg" dazu. Nachdem dies in zwei Einzelsitzungen geschehen war, nahm ich es als Zeichen die Position "Mein Weg" weiter zu erforschen. In meiner eigenen Arbeit war ich erfreut, "meinen Weg" verkörpert zu sehen und mich über meinen Fortschritt ihm gegenüber ausdrücken zu dürfen. "Mein Weg" drückte mir die Hand und gratulierte mir zu meinem Fortschritt. Ich hörte diese Position Worte zu mir sagen, die ich einige Tage zuvor aus derselben Position heraus so ähnlich zu meinen Klienten sprach. Es tat mir gut, sie auch selbst zu hören. Aber eins nach dem anderen.

Wessen Weg gehe ich?

Was ist mein Weg und was ist nicht mein Weg? Es ist gar nicht so einfach, diese Frage zu beantworten. Wenn man seinen Weg bereits kennt, dann ist die Verbindung zu ihm so stark, dass sich diese Frage nicht stellt bzw. verschiedene Optionen nach dieser Einsicht oder nach diesem Gefühl sortiert werden. Man begründet seine Entscheidungen dann nicht mit vielen guten Argumenten, sondern sagt einfach: "Das ist nicht stimmig für mich. Das ist nicht mein Weg." Natürlich kann man sich auch da hereinlegen und statt mit seinem Weg mit irgendwelchen Altlasten verbunden sein, die nur vorgaukeln, der eigene Weg zu sein. Aber auch dies ist dann der Teil des eigenen Weges.

Überhaupt gibt es so etwas wie "Das ist nicht mein Weg" nicht. Das mag jetzt für den Leser überraschend klingen, kennt doch praktisch jeder Mensch das Gefühl, vom eigenen Weg abgekommen zu sein, sich verloren zu haben oder ratlos dazustehen. Auch all dies gehört zum eigenen Weg dazu, was die Position des eigenen Weges in den Aufstellungen konsequent bestätigt: "Ja, du bist von deinem eigenen Weg abgekommen, und gleichzeitig war dieses Abkommen ein Teil deines Weges." Was für eine Erleichterung! Meistens gehen wir doch zu streng mit uns ins Gericht und denken, wir hätten nicht von unserem Weg abkommen dürfen. Oder wir hätten etwas schneller und effizienter hinbekommen und lernen müssen. Wenn man diesem eigenen Weg ins Gesicht sieht, spricht er die Wahrheit: "All diese Erfahrungen, auch wenn sie (scheinbar) vom eigenen Weg führten, waren in Wahrheit ein Teil des Weges." Die Akzeptanz dieser Erkenntnis stimmt uns milde, uns selbst gegenüber, aber auch anderen.

Annahme des eigenen Weges

Den eigenen Weg kann man im Endeffekt nur annehmen, wenn man auch all die anderen Wege, die es auf der Welt gibt, – und das sind unzählige! – annimmt. Davor neigt man vielleicht dazu, sich über den eigenen Weg und die der anderen Menschen zu stellen, indem man z. B. urteilt: "Ich hätte von meinem Weg nicht abkommen dürfen." Oder: "Der oder die hat doch diese oder jene Hinweise oder Symptome! Warum unternimmt er / sie bloß nichts diesbezüglich oder geht rein symptomatisch vor, statt die Ursachen zu erkunden?" Nun ja, wir alle mussten durch das rein Symptomatische durch. Oder konnten Sie, lieber Leser, direkt zu den Ursachen vordringen? Ich wette, nicht, denn dann hätten Sie erst gar keine Symptome entwickelt! Es ist ein Teil des Lebens, das wir uns ausprobieren, auch wenn das Ergebnis, wenn man es von der ganz oberen Perspektive betrachtet, vielleicht schon immer erwartbar war. Und so sind wir alle an verschiedenen Erfahrungen und "Experimenten" beteiligt: "Wird man die Ursachen auflösen, wenn man rein symptomatisch vorgeht?" Oder: "Wird man durch ein Täter-Opfer-Geschehen zur Gerechtigkeit vordringen können?" Oder: "Bleibt der Mensch mit der Göttlichkeit verbunden, wenn er seinen freien Willen einsetzen darf?"

Der freie Wille

Das "Experiment" des freien Willens ist wahrscheinlich das größte und alles überstrahlende Experiment, an dem wir alle teilnehmen, und zwar läuft es so lange, wie wir in menschlichen Körpern stecken. Die Folgen dieses Experiments sind gewaltig: Von größter Freude bis zum tiefsten Leid ist alles dabei! Jemand, der recht fortgeschritten auf seinem Lebensweg ist, hat die Möglichkeit die Folgen dieses Experiments abzumildern, und seinen freien Willen in Einklang mit dem göttlichen Willen zu bringen. Damit wird man nicht zu einem willen- und selbstlosen Stückchen irgendetwas, das nur "Dein Wille geschehe" murmelt – das wäre auch nur Selbstbetrug –, sondern arbeitet mit beiden Anteilen. Der eine Anteil ist der göttliche Anteil, der sein Leben kreiert. Ja, alles, was uns begegnet, haben wir uns selbst ins Leben gerufen, wenn auch unbewusst. Die Verbindung mit dem Gott in uns, bringt uns mehr Möglichkeiten, mehr Spielraum, mehr Freiraum, mehr Tiefe, mehr tiefe Freude und echten Genuss. Dann gratuliert uns der Lebensweg und sagt: "Gut gemacht!". Der andere Anteil, nicht minder wichtig, ist der Diener. Ohne Diener gibt es keinen Gott, ohne Gott keinen Diener. Er unterstellt sich dem Lebensweg und der höheren Führung, gibt das egoistische "Ich will aber!" auf und ersetzt es durch ein umfangreiches und vollkommenes "Ja, ich will". In der Sitzung eines Klienten, der sich seinem Lebensweg gegenüberstellte, fühlte es sich wirklich wie eine Hochzeit an. Sein Lebensweg wollte von ihm ein klares "Ja, ich will." Und natürlich nicht nur bei schönem Wetter, sondern ganz grundsätzlich mit allen Höhen und Tiefen. Das Bekennen und das Ja-Wort erfordern natürlich eine absolut klare und zielgerichtete Energie. Es kann sein, dass Ihre Energie noch nicht ganz fokussiert sind. Überprüfen Sie das, lieber Leser. Vielleicht ist die Energie, die Ihrem Lebensweg zusteht, noch aufgeteilt oder zersplittert. Dazu gleich mehr.

Eltern, Überverantwortliche und Verantwortliche sollten ein Cutting machen

Jeder Mensch verfügt über eine Energie, die ich die Führungsenergie nenne. Je nach Rolle und Status ist es angemessen, diese Energie auch anderen Menschen zukommen zu lassen, also Menschen, die dieser Führung bedürfen. Das können die eigenen Kinder, Schüler, Patienten, Klienten usw. sein. Es ist aber auch wichtig, diese Energie wieder zu entziehen, wenn man seinen Auftrag erfüllt hat. Mit den eigenen Kindern macht man das mit Hilfe eines Cuttings, wenn diese in die Pubertät gekommen sind, und später noch einmal, wenn sie ausziehen oder immer wieder nach Bedarf, wenn sie einen Entwicklungsschritt machen. Wenn man mit Klienten arbeitet, ist es sinnvoll, ein rituelles Mini-Cutting nach der Sitzung durchzuführen. Dafür reicht es, einige cuttende Bewegungen um sich herum zu machen, damit sich die persönlichen Energien von Heiler und Klient trennen. Auf einer höheren Ebene bleiben wir natürlich alle miteinander verbunden.

Viele Menschen haben ihre Führungsenergie aber auch bei Menschen deponiert, die ihrer Führung gar nicht bedürfen. Das ist das Muster der Überverantwortlichkeit. Man wird zur Mutter der Mutter, man springt ein, wenn die Chefetage Mist baut oder nicht verfügbar ist, man übernimmt Aufgaben, die einem gar nicht obliegen. Psychisch belügt man sich an dieser Stelle: "Wenn ich es nicht mache, macht es keiner, und dann bricht die Welt zusammen." So stimmt es natürlich nicht. Wird einigen scheinbar schwachen und unfähigen Menschen diese fremde Führungsenergie entzogen, fangen sie wundersamerweise dann doch an, sich zu kümmern und sich zu bewegen. Was haben sie denn für eine Wahl? Wenn sie es nicht tun, dann gibt es natürlich auch Konsequenzen und da braucht jeder von uns das Vertrauen, dass es sinnvoll ist, jeden Menschen seinen Lebensaufgaben zu überlassen. Das trifft auf einen selbst zu. Statt sich auf fremden Schiffen und Bühnen zu betätigen, ist es Zeit die eigene Bühne zu erleuchten: Welches Stück wird hier gespielt?

Die Frage nach der Identität ist unumgänglich

Der Frage nach der eigenen Identität wird kein Mensch ausweichen können, der sich ernsthaft mit seinem Lebensweg verbinden will. "Wer bin ich wirklich?" – eine einfache Frage mit einer unglaublichen Wirkung. Und so entdeckte eine Klientin von mir sehr klare und perfekte Anteile ihrer Seele, die sie ausmachen und die wir metaphorisch als "Engel" bezeichnen. Sind Sie, lieber Leser, mit Ihren engelhaften Anteilen in sich gut verbunden?

Wie sieht es mit dem Schatten aus? Oder mit den Anteilen, die Sie mit fremdartigen Energien, z. B. aus dem feinstofflichen und jenseitigen Bereich verbinden – kennen Sie diese bereits gut oder machen Sie Ihnen noch Angst?

Sie merken: Da gibt es noch sooo viel zu entdecken und es ist noch lange nicht zu Ende. Also, überprüfen Sie Ihre Ausrüstung. Die Zeiten sind dafür hervorragend! Weiter geht's!

 

Fragen zum Nachforschen und Ergründen

  • Gehe ich meinen eigenen Weg oder bin ich vom Weg abgekommen?
  • Gönne ich den anderen ihren Weg oder kritisiere ich sie dafür? Oder mische ich mich sogar ohne Auftrag in den Weg anderer Menschen ein, versuche ihn zu beeinflussen oder zurechtzubiegen? Bin ich bereit, die Energie aus der Beeinflussung fremder Wege abzuziehen und sie meinem eigenen zukommen zu lassen?

 

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