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freiRaum für Künstler

 

Inhaltsverzeichnis

 

Ich komme auf die Welt, um...

Einige Menschen sind auf diese Welt gekommen mit dem Auftrag sich und andere mit ihrem innersten Wesenskern und mit der Welt als solcher auf eine künstlerische Art und Weise zu verbinden und manchmal sogar dadurch kathartisch oder therapeutisch zu wirken. Man wird Maler, Musiker oder Komponist, Bildhauer, Schriftsteller, Photograph etc. – ob hobbymäßig oder professionell. Dieser Berufung kann man sich auch nur schwer entziehen, manifestiert sie sich doch häufig als Sehnsucht oder führt zu einer größeren oder kleineren Unzufriedenheit, wenn sie nicht gelebt wird. Manch ungelebte Berufung kann sogar krank machen. Einwände gibt es genug. Die Eltern wollten, dass man etwas Richtiges als Beruf hat, damit man sich damit ernähren kann. Künstler gäbe es doch auch so schon mehr als genug. Von brotloser Kunst spricht mach dann. Nice to have, aber nicht als Haupteinkommen geeignet. Die Kunst ist schon sehr schön und inspirierend, aber in der Not würde man sie nicht brauchen. Solche Einwände sind rational begründet und können den Künstler seinen Mut verlieren lassen. Etwas mehr Glück hat auf den ersten Blick jemand, der mit entsprechendem Talent in eine Künstler-Familie hineingeboren wird. Aber auch hier können einige Themen durchaus schwer wiegen.

Grundsätzlich gilt: Wer den Auftrag hat, wird sich ihm über kurz oder lang nicht entziehen können.

Das Geheimrezept des Künstlers

Das Geheimrezept des Künstlers besteht darin, dass er mit seiner Kunst die Möglichkeit hat, das Publikum direkt in Kontakt mit dem inneren Wesenskern und mit dem Universum zu bringen, und zwar an den psychischen Schutzmechanismen vorbei! Im Unterschied zum Heiler-Therapeuten, der seine Klienten mit ihrer Abwehr konfrontiert und durch sie hindurch begleitet, nutzt der Künstler einen Short-Cut an der psychischen Abwehr vorbei. Das Publikum kann also mit seinem Wesenskern in Kontakt kommen, ohne dafür seine Altlasten und Traumata be- und verarbeiten zu müssen. Der Short-Cut ist auch absolut okay, entspricht der Natur der Kunst und hat das Potential, die Abwehr zu lösen, was – zugegebenermaßen – selten passiert bzw. nur kurzfristig für den Moment des Kunst-Genusses. Dadurch erfüllt Kunst auch ihre Aufgabe, Menschen einer Gesellschaft stabil zu halten, soziale Spaltungen zu verringern und Ventile für indirekten Wesensausdruck zu schaffen, ob für den Künstler oder auch für das Publikum, das dann mitschwingt.

Der Missbrauch der Kunst

Natürlich können die Kunst und auch der Künstler missbraucht werden, und zwar für Botschaften aller Art. Meistens handelt es sich um ideologische und politische Botschaften. Der Täter erkennt die Kraft der Kunst, ihr Potential sich auszubreiten und sich einzuprägen, und entwickelt ein Interesse daran, über die Kunst zu manipulieren, durch sie eine gewünschte Realität zu erzeugen und so noch mehr Macht zu akkumulieren.

Dass der Künstler sich bewusst darauf einlässt oder sich auch unbewusst dafür einspannen lässt, zeigt die Verwobenheit des Künstlers in die Täter-Opfer-Retter-Kreisläufe auf. So wie der Heiler (ausführlich im Artikel "freiRaum für Heiler" beschrieben) verzichtet der Künstler auf die ihm zustehende Macht und Kraft, da er ja zu den Guten gehören will. Dadurch kompensiert er ein Stück seine Selbstwertlücke, die gewaltig sein kann und der auch der Applaus des Publikums kurzfristig gut tut. Der Clou dabei: All die Rebellion und die regierungs- und systemkritischen Liedtexte und Werke drücken zwar seine Kernwahrnehmung aus, täuschen aber über das Beteiligtsein des Künstlers am Machtspiel und Machterhalt hinweg. Kommt es hart auf hart, ist der Künstler dann doch meist brav und akzeptiert z. B. Bedingungen, die alles andere als zu seinen Gunsten sind. So betreibt auch der Künstler (unbewusst) Selbsttäuschung: Er drückt sich ebenfalls an seinen Schutzmechanismen vorbei aus, und zwar künstlerisch, ohne seine Themen in echt geklärt zu haben, es sei denn er entscheidet sich für den Weg der Heilung.

Die Kunst kann übrigens auch für Oberflächlichkeiten und als Ablenkung benutzt bzw. missbraucht werden, was im Pop-Genre durchaus häufig vorkommt. Diese Musik bedient dann oberflächliche Emotionen oder simuliert Tiefgang, wo keiner ist. Das ist den Mächtigen auch ganz recht: Brot und Spiele (Kunst) für das Volk. Betäubt und zufrieden wird es keinen großen Wandel geben, der die Machtverhältnisse bedrohen könnte und der grundsätzlich im Potential der Kunst liegt.

Angst, das Talent zu verlieren, wenn man heilt

Auch der Künstler hat einen Heilauftrag: sich selbst zu heilen, aber auch im Publikum Heilimpulse zu setzen. Gleichzeitig gibt es eine latente Angst, sein Talent, seine besondere Wahrnehmungsfähigkeit und seinen Zugang dazu zu verlieren, wenn man heilt. Diese Annahme stimmt nicht: Durch die Heilung vertieft sich der Zugang, die Wahrnehmungsfähigkeit verstärkt sich weiter, die Symptome werden weniger, man kommt mehr in seine Kraft. Nur zieht der Künstler seine Inspiration meist aus den leidvollen Erlebnissen und schließt daraus, dass er dieses Leid für seine Kunst braucht. Würde er auf das Leid verzichten, würde die Muse ihn nicht mehr küssen. Dass das nicht stimmt, weiß der Künstler aber wie gesagt nicht oder er vermutet das Gegenteil. Und so greift er ggf. zu den Mitteln, die ihm schon immer zur Verfügung standen, um den Schmerz zu betäuben.  

freiRaum-Auftrag

Es ist ein Teil meines Auftrages, Menschen in der Entdeckung und der Entwicklung ihrer besonderen Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Bereichen Wahrnehmung, Heilung und Kunst zu begleiten und zu unterstützen. Das biete ich sowohl im Einzel- als auch im Gruppensettig an.

Wenn mein Angebot Sie anspricht, kommen Sie gern zu einer Einzelsitzung oder zu einem Workshop. Ich freue mich auf Sie!

 

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