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Die vier Ebenen der Verarbeitung

 

Inhaltsverzeichnis

Weiterführender Artikel: Wie viel Heilung ist möglich? Oder: die vier Ebenen der Verarbeitung Teil 2

 

Das Besondere am freiRaum-Angebot und die 4 Ebenen

Wenn ich gefragt werde, was ich eigentlich anbiete oder was der Unterschied zu anderen Angeboten ist, erwähne ich, dass ich auf allen vier Ebenen arbeite. Vielleicht kann man auch mehr Ebenen unterscheiden, für mich sind aber diese vier, die ich in diesem Artikel näher erläutere, die wesentlichen. Sie sind ein Arbeitswerkzeug und auch eine Art „Qualitätskontrolle“. Im Laufe der Sitzung kann ich abgleichen, ob auf allen vier Ebenen, also möglichst ganzheitlich, gearbeitet wurde und wird, und ggf. sanft nachkorrigieren und auf die noch fehlende Ebene hinweisen, bei Berührungsängsten an sie heranführen. Wie dadurch Heilung erreicht werden kann, thematisiere ich in einem separaten Artikel.

Die 4 Ebenen sind: die körperliche, die psychisch-emotionale, die kognitive und die spirituelle (existenzielle). Ja, okay, es gibt noch die seelische – die der Seele, falls man an die Seele glaubt. Und auch die der Symbolik. Dazu schreibe ich dann später mehr. Wir fangen mit der kognitiven Ebene an, denn das ist die vertrauteste in unserer Gesellschaft. In Schule und Ausbildung wird sie am meisten angesprochen und trainiert.

Die kognitive Ebene 

Die kognitive Ebene ist die der Gedanken und der Reflexion. Es gibt die direkte kognitive Ebene: Was sind aktuell meine Gedanken? Was geht mir durch den Kopf? Wie sind meine Gedanken miteinander verbunden? Wie bilden sich meine Verknüpfungs- und Argumentationsketten? Was ist ihre Logik? Und es gibt eine Ebene drüber, also die Metaebene, auch als Reflexion bekannt: Wie komme ich eigentlich zu diesen Gedanken und zu ihrer Logik? Was hat mich geprägt, dass ich so denke? Als ich x gedacht habe, was hat es in mir ausgelöst? Oder umgekehrt: Was hat etwas, was geschehen ist, in mir ausgelöst? In vielen Therapien, im Coaching und in der Supervision ist das DIE Ebene (zusammen mit der psychisch-emotionalen). Sie wird häufig der linken Gehirnhälfte zugeordnet. Ich nutze diese Ebene (Umgangssprachlich sage ich dann: „Das ist jetzt für den „Kopf“.“), um Zugang zu anderen Ebenen freizuschalten. Wenn der „Kopf“ weiß, was passiert und das Konzept versteht, lockert er die Abwehr. Viele Menschen sind im Kognitiven besonders gut. Das kann den Nachteil haben, dass wir hier viele Blockaden haben und uns verspannen. Auch für diejenigen, die zur Supervision kommen, sind meine „Kopf"-Erklärungen hilfreich im Hinblick auf die eigene berufliche Praxis. Einige Menschen haben ein intuitives Vertrauen und lassen los. Sie brauchen keine oder nur sehr wenige „Kopf“-Erklärungen. Manchmal besteht der erste Schritt aber auch nur darin, erst einmal zu verstehen, was da mit einem geschieht oder geschehen ist. Eine weitere Annäherung auf anderen Ebenen ist noch nicht möglich. Auch das ist in Ordnung. Es braucht eine Verarbeitungspause, bevor es dann weitergehen kann.

Natürlich können auch Gedanken bestimmte Emotionen auslösen und umgekehrt und so wird ein Übergang zwischen der kognitiven und der emotionalen Ebene geschaffen. Unser „Kopf“ kann, wenn er mit den tieferen Ebenen nicht verbunden ist, die phantastischsten Gebilde entstehen lassen und daraus ein Handeln ableiten, das bestenfalls zum Ziel führt, aber viel Kraft kostet, und schlimmstenfalls Gewalt und dadurch auch gewaltigen Schaden anrichtet. Manche dieser „Kopf“-Gebilde sind uns so ans Herz gewachsen, dass wir unter keinen Umständen bereit sind, sie zum Einsturz zu bringen, selbst wenn die Unterhaltungskosten längst das Budget sprengen und wir uns sogar verschuldet haben.

Die psychisch-emotionale Ebene  

Auf der Ebene der Emotionen (=der Psyche; ja Körper und Psyche gehören zusammen. Die Unterscheidung ist hier rein methodisch. Und auch die Kognition ist streng genommen eine psychische Funktion, nur betrachten wir sie meist nicht als solche.) geht es um.... Emotionen! E-Motio – ist so etwas wie eine Information, die eine Bewegung (Motion) nach außen (E), also in die Außenwelt, ermöglicht. Werde ich wütend, greife ich an. Werde ich ängstlich, ziehe ich mich zurück. Fühle ich mich beschämt, bekomme ich rote Wangen und ein dumpfes Gefühl in der Körpermitte. Trauer lässt mich zusammensacken. Alle Emotionen sind auch klar körperlich spürbar und bewirken ein bestimmtes Handeln. Sie können direkt auftreten, als Reaktion auf eine Situation, oder sekundär sein und z. B. erst als Antwort auf einen Gedanken auftreten. Ja, auch unsere Kognition kann Emotionen hervorrufen und uns zum Handeln zwingen, unabhängig davon, ob unsere Kognition von richtigen oder falschen Annahmen ausgeht. Und so reagieren wir manchmal so auf eine Situation, wie wir es schon immer gemacht haben, obwohl es keine gute Lösung mehr ist. Etwas passiert und die Assoziationskette von Emotionen und Gedanken setzt sich in Sekundenschnelle in Gang. Viele Therapien beschäftigen sich damit, diese Assoziationsketten zu ergründen, zu verlangsamen und zu verändern. Auch Traumatherapien setzen hier an. Auf der psychischen Ebene sind Abdrücke von alten Situationen entstanden, die immer noch nachwirken. Die meisten Therapien setzen hier bei Erinnerbarem an: Traumata durch Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung, Abwertung usw. Darüber öffnen sich aber zwei weitere Ebenen: die des Symbolischen und die der Körpererinnerungen. Hinter Emotionen, manchmal sind es mehrere Schichten (z. B. zuerst Angst, dann Wut, dann Einsamkeit, dann Trauer...), verbergen sich häufig die ursprünglichen Körperwahrnehmungen aus einer Ur-Situation. Eine Ur-Situation ist die erste Situation, die erste Erfahrung mit einer bestimmten Herausforderung. Aus irgendeinem Grund (meist dem der Überforderung) ist sie nicht zu Ende bewältigt worden und verbleibt weiterhin im Körpergedächtnis, auch in Verbindung mit anderen späteren ähnlichen Situationen. Sind die Schichten abgetragen (die können dunkel oder auch ganz bunt sein), kommt man auf diese Ebene. Sie lässt sich manchmal durch Worte, manchmal durch Bilder / Symbole ausdrücken. Wer noch wenig Erfahrung oder keine Bilder / Symbole / Worte hat, hat jederzeit die Möglichkeit, die Körperwahrnehmungen einfach zu beschreiben: An dieser Stelle ist es warm / kalt, hier im Magen ist ein Stein, im Hals ein Kloß, im Bein kribbelt es usw. Nach der Beschreibung vervollständigt sich die Erinnerung. Intuitiv kann der Zeitraum, in dem es geschehen ist, erfasst werden sowie die beteiligten Personen. Auf einmal taucht vor dem inneren Auge das Bild einer wichtigen Bezugsperson auf oder ein Symbolbild, z. B. ein Kerker oder ein Wasserfall. 

Mehr zur körperlichen Ebene 

Die körperliche Ebene schafft also Zugang zu den tiefen Gefühlen, die ihrerseits die Verbindung zur spirituellen Ebene schaffen. Wenn auf der körperlichen Ebene gearbeitet wird, z. B. das direkte Schmerzempfinden freigelegt wird, sind einige Klienten überrascht, dass es nicht zu emotionalen Ausbrüchen kommt, z. B., zu vielen Tränen oder zu einer Wutattacke. Hier geht es um die ganz feinen (Körper-)Gefühle, die sonst häufig durch unsere Psyche (die Emotionen) und unsere Kognition überlagert werden. Sie verbinden sich mit unseren Vorerfahrungen, als Reaktion auf eine Situation, so dass die leise, feine und extremst differenzierte Stimme übertüncht wird. Dabei spricht sie immer die Wahrheit, denn der Körper lügt nicht. Wenn man diese Ebene nicht einbezieht, passieren 2 Dinge: Man kann sich sein Leben lang mit Gebilden, Phantasien und Illusionen aus den anderen 2 Ebenen aufhalten und beschäftigen. Der Stoff wird nie ausgehen, aber irgendwann bekommt man das Gefühl, sich im Kreise zu drehen. Und man bekommt keinen (direkten) Zugang zur existenziellen (spirituellen) Ebene (das versuchen wir häufig auszugleichen durch Kunst, Musik usw.), dabei ist Letztere extremst wichtig für unser grundsätzliches Wohlbefinden, für unsere innere Zufriedenheit, unsere Gesundheit und das grundlegende Gefühl Teil dieser Welt zu sein. Das letztere Gefühl bezeichne ich auch als absolute Zugehörigkeit, die auf der nächsten Ebene anzusiedeln ist.

Die spirituelle (existenzielle) Ebene 

Die spirituelle (existenzielle) Ebene hat nichts mit Religion oder Esoterik zu tun, auch wenn darüber versucht wird, Kontakt dazu aufzunehmen (Es kann klappen, kann aber auch das Gegenteil, also wieder so Phantasie-Gebilde, bewirken. Oder eine Mischung.). Es geht hier um existenzielle Fragestellungen: Wer bin ich? Was ist der Sinn des Lebens? Was ist der Sinn meines Lebens? Habe ich eine besondere Aufgabe? Wenn ja, welche? Wie gut bin ich mit der Lebenskraft / dem Universum verbunden? Mit mir selbst und mit meinen Kräften? Mit meinem inneren Kern? Denn auch ich bin so eine Art Miniuniversum. Es gilt: Wie im Großen, so im Kleinen. Der Zugang hierzu geschieht wie gesagt über das Körpergefühl. Dafür müssten einige kognitiven und emotionalen Schichten, die man sich mühevoll im Laufe des Lebens erarbeitet hat, um zurechtzukommen, abgetragen werden. Das tut weh, besonders wenn man sich das Illusorische daran eingesteht. Man hat sich ein Lügengebilde aufgebaut, um zu überleben. Autsch. Der Abschied kann auch wehtun. Der Lohn ist aber überirdisch: weniger Energiefresser auf Gedanken- und auf emotionaler Ebene, mehr Ruhe und innere Zufriedenheit. Mehr Energie und mehr Zeit für Wesentliches.

Wie nähern sich Menschen der spirituellen (existenziellen) Ebene?

Zum Einen hat jeder diese tiefe Sehnsucht in sich, auf diese Ebene zu gelangen. Das wird genauso formuliert: Ich habe da eine Sehnsucht in mir. Oder: Etwas Wesentliches fehlt. Oder: Es ist alles in Ordnung auf allen Ebenen, aber trotzdem stimmt etwas nicht. Konkreter: Ich habe alles, was ich brauche: eine erfüllende Arbeit, einen liebevollen Partner, gute Freundschaften. Und trotzdem geht es mir (im Kern) nicht gut! Wenn solche Gedanken geäußert werden, lasse ich gern dieses Fehlende aufmalen oder eine Farbe dafür aussuchen. Meist ermöglicht es einen ziemlich direkten Kontakt. Die eigentliche Entwicklungsarbeit läuft dann auf den anderen Ebenen, aber mit der existenziellen Ebene im Hintergrund. Letztere meldet ihr Bedürfnis an, sich auszubreiten, sich zu entfalten und frei zu leben.

Zum Anderen kommen vielen Menschen durch einen individuellen Zugang auf diese Ebene. Wenn jemand sagt, dass da etwas ist, was sich nicht benennen lässt, lasse ich es ebenfalls gern aufmalen oder eine Farbe dafür aussuchen. Für manche Dinge haben wir Worte, auch wenn deren Inhalt nicht mit unserer kognitiven und emotionalen Vorstellung von diesen Dingen übereinstimmt. Meine Klienten nennen typischerweise folgende Begriffe und nutzen sie als Zugang: Selbstwert, Selbstliebe, innere Zufriedenheit, innere Ruhe. Wenn der Zugang frei ist (die Sperren / Blockaden, die noch im Körper / in der Psyche waren, wurden bereinigt), erleben meine Klienten so einige Überraschungen. So ist der Selbstwert an gar nichts (ob man etwas ist oder etwas kann) gekoppelt, genauso wenig wie die Selbstliebe. Der Selbstwert hat auch kein erhobenes Haupt und auch keinen durchgedrückten Rücken. Der ist ziemlich entspannt. Die Selbstliebe hat mit der romantischen Vorstellung von Liebe oder mit einem feurigen Herzen nichts zu tun. Es ist ein sehr ruhiges Körpergefühl, das mit Offenheit und Herzlichkeit einhergeht. Auch die eigene Lebenskraft (die manchmal als Wut beschriftet wird oder – wenn sie als unterdrückte Wut / Kraft schon im Körper gelandet ist – als Magenschmerzen) ist sehr ruhig, klar und fokussiert und hat mit Wutausbrüchen (die eher Nervosität offenbaren) nichts zu tun. Der Kopf (die Gedanken) ist dabei ruhig. Die Emotionen sind weg, stattdessen ist die direkte Wahrnehmung über das Körperinnere voll zugänglich.

Was passiert, wenn die spirituelle (existenzielle) Ebene vernachlässigt oder unterdrückt wird?

Das Existenzielle in uns will sich immer ausdrücken. Ihm ist es egal, ob ich ein Mensch, ein Tier oder eine Pflanze bin. Es ist das Leben selbst und es findet immer Wege sich zu zeigen. Ob wir damit klarkommen oder nicht, ist dem Existenziellen egal. Für unsere Lebensqualität und für unsere Zufriedenheit, ist es aber nicht egal, ob wir da mitgehen oder ob wie es daran hindern, sich auszudrücken. Unsere Kultur und unsere Gesellschaft sind lebensfeindlich. Wir haben individuell und kollektiv (Das Individuelle spiegelt sich im Kollektiven und umgekehrt, z. B. die Täter- und Opferrollen) viele Mechanismen entwickelt, das Existenzielle an seinem Ausdruck zu verhindern. Wenn das Existenzielle ein Mensch wäre, würde es sich über diesen Versuch totlachen. Denn: Erstens ist es unmöglich, es zu unterdrücken. Es wird sich auf irgendeine Art und Weise trotzdem ausdrücken, sei es eine Krankheit. Zweitens macht die Unterdrückung uns unzufrieden, anfällig für Krankheiten und für Selbsthass. Damit schaden wir uns nur selbst, ohne das Existenzielle unter Kontrolle zu bekommen (was der Mensch als Kontrollfreak gern erreichen würde: ein sicheres Leben). Letzteres ist eh unmöglich, denn der wahre Boss des Lebens ist das Chaos. Das Chaos lässt Dinge auseinanderfallen, hält den Übergang aus, setzt sie wieder neu zusammen. Und so geht es immer weiter. Wir würden viel erreichen, wenn wir dieses elementare Prinzip für unser Leben beherzigen würden: Loslassen, den Übergang aushalten, Neues entstehen lassen, wieder loslassen, aushalten, kreieren usw... Das Loslassen mögen wir gar nicht. Wir müssen dazu gezwungen werden. Den Übergang aushalten ist ja fast das Schlimmste: Das Alte ist weg und das Neue nicht da... Schnell greifen wir zu irgendeiner Lösung. Im „etwas“ entstehen lassen, sind wir gut, nur leider nutzen wir das kreative Potential davon nicht mal annähernd aus, da wir die anderen 2 Phasen hassen und gern mal überspringen. Und so verharren wir immer im selben Muster, indem wir in Aktionismus verfallen oder versuchen, unsere Probleme auf immer wieder dieselbe – sehr unkreative und alte – Art und Weise zu lösen. Und dann projizieren wir die Gefahr, die von der Unterdrückung ausgeht, also Hass und Gewalt auch noch auf das Existenzielle und erklären diese Ebene für gefährlich oder gar für nicht-existent! Was für ein Trugschluss und was für eine Verdrehung. Hass und Gewalt kommen nicht aus der existenziellen Ebene, sondern sind ein menschengemachtes Produkt unserer (sehr frühen) Sozialisierung.

Und die Seelenebene? 

Wer an die Seele glaubt, kann auch auf der Seelenebene arbeiten. Es ist eine interessante Perspektive, wenn man sich auf sie einlässt. Die Seele folgt ihren eigenen Wegen. Für sie ist alles in Ordnung, egal was passiert. Es ist ein Teil des Lebensplans. Sie kann aber auch Hinweise geben auf die eigenen Lebensaufgaben. Wenn man sie aufstellt, hat sie meist keine feste Blickrichtung und meist auch keine feste Position, sondern schwirrt im Raum umher. Ich habe sie aber auch schon gut verankert erlebt. Sie gab dann die Antwort auf die Frage, ob man gut mit ihr verbunden ist.

Was passiert, wenn die Ebenen zusammenkommen?

Am Ende kommen alle Ebene zusammen und es stellt sich die Frage: Wo ist der Preis zu hoch geworden? In welcher Beziehung leistet man z. B. zu viel emotionale Arbeit? Wo bezahlt man mit Krankheit oder anderen Symptomen? Gibt es das, was man braucht, zu einem geringeren Preis? Was, z. B. ein altes Muster (beliebt ist die Opferrolle), kann ganz weg? Wenn man seine Ängste überwindet und sich entscheidet, für bestimmte Dinge den Preis nicht mehr zu zahlen und lässt sie los, findet eine Befreiung statt. In besonders tiefgehenden Prozessen stellt sich die Frage noch deutlich radikaler: Wert oder Preis? Das ist die unangenehmste Frage, die man sich jemals stellt. Wir alle haben unseren Wert gegen Preis getauscht um in der Familie und der Gesellschaft zu überleben. Das war ein Tausch, der das Überleben ermöglichte. Kehrt man auf die tiefsten Ebenen zurück, wird dieser Tausch zugänglich und man kann sich neu entscheiden. Dann bekommt man seinen bedingungslosen Selbstwert zurück und hat ab da die Verantwortung, ihn nie wieder gegen einen Preis zu tauschen. Wenn man's doch tut, bekommt man sofort die Quittung und auch die Möglichkeit, es zu korrigieren. So kommt man in echte Selbstverantwortung und Autonomie. Nur durch das Zusammenspiel aller Ebenen lässt sich das Gefühl der tiefen inneren Zufriedenheit erreichen und die Sehnsucht danach stillen. Das bedeutet nicht, dass das Leben jetzt ganz einfach wird und nur noch Spaß macht. Man hat aber ein anderes Gefühl für sich und für das eigene Sein in der Welt. Ein Fundament, das trägt.

 

Fragen zum Nachforschen und Ergründen

  • Welche Ebene spricht mich spontan am meisten an? Welche schreckt mich am meisten ab? Mit welcher Ebene beschäftige ich mich gern, mit welcher ungern oder gar nicht? 
  • Wie stehe ich zu meinem Kopf / meiner Kognition? Ist der Kopf der Chef, dem sich alles unterzuordnen hat, oder ist die Kognition mein Werkzeug wie alle anderen Werkzeuge auch? Halte ich mich für logisch, rational, wissenschaftlich denkend?
  • Wie stehe ich zu meinen Emotionen? Fühle ich mich für sie verantwortlich oder suche ich dafür Schuldige?
  • Wie stehe ich zu meinem Körper? Verstehe ich seine Sprache oder spricht er "Chinesisch"? Kann ich die Botschaften lesen und verstehen, die ich von ihm bekomme? Oder ignoriere ich sie, bis es gar nicht anders geht? Oder bin ich mehr im Kopf und die Kommunikation mit dem Körper ist auf Eis gelegt? Meldet sich mein Körper vermehrt mit Symptomen, Schmerzen, Krankheiten? Habe ich eine Idee, welche Botschaft dahinter stecken könnte?
  • Kenne ich aus meiner Lebensgeschichte folgende Situation: Ich weise eine mir wichtige Person auf eine Wahrnehmung hin. Sie antwortet aber, dass da nichts wäre.
  • Habe ich ein gutes Gefühl dafür, wer ich bin? Wenn man mir alles (all meine Beziehungen, meine Arbeit, mein Haus, meine Gruppen und Vereine, meine Hobbys usw.) nehmen würde, wüsste ich noch, wer ich bin?
  • Wozu bin ich auf dieser Welt? Was sind meine Lebensaufgaben? Habe ich meine Berufung gefunden?
  • Bin ich zufrieden mit meinem Leben? Nicht an irgendwelchen objektiven Kriterien gemessen, sondern vom Gefühl her? Was kommt als Antwort, wenn ich mir diese Frage stelle, dann in mich reinspüre und einfach einen Moment warte?
  • Bin ich bereit, Verantwortung für meine Heilung zu übernehmen? Oder suche ich weiterhin nach Schuldigen oder nach einem Wundermittel, das mich heilt und von allem Leiden befreit?

 

 

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Bildnachweis:
Bilder von Stefan Keller / Pixabay