Der Paarprozess: Wie Partner aus Konflikten lernen und sich und die Partnerschaft weiterentwickeln können
Inhaltsverzeichnis
- Gründe für eine Paarbeziehung
- Der Prozess-Vertrag
- Grundlage der Paarbeziehung: Etwas verbindet uns!
- Beispiel für eine gemeinsame Ur-Erfahrung: Mangelnde Geborgenheit
- Der Paar-Entwicklungsprozess und die individuellen Prozesse der Partner
- Den Paar-Prozess selbständig gestalten
- Wann externe Begleitung sinnvoll ist
- Die Trennungssituation
- Fragen zum Nachforschen und Ergründen
Menschen sind schon komisch. Sind sie solo unterwegs, wünschen sie sich häufig sehnlichst einen Partner. Ist man in einer Paarbeziehung gebunden, wünscht man sich manchmal, solo zu sein, besonders, wenn sich Konflikte mehren oder die Situation immer unerträglicher zu werden scheint.
Aber warum brauchen wir überhaupt einen Partner?
Gründe für eine Paarbeziehung
Jeder Leser kennt vielerlei Gründe, warum man eine Beziehung führen möchte: Liebe, Geborgenheit, Sicherheit, Intimität, Austausch, Nicht-allein-Sein, Nachwuchs bekommen, den Alltag zusammen meistern, etwas zusammen erleben usw. usf. Tatsächlich gehen einige Dinge alleine einfacher. Ein alltägliches Beispiel: Man braucht z. B. nur eine Wohnung, eine Waschmaschine, einen Geschirrspüler etc. Das klingt banal, spart aber tatsächlich eine Menge Energie ein. Wenn man sich Dinge teilt, entstehen an einer anderen Stelle Freiräume, z. B. finanzieller oder zeitlicher Natur. Gleichzeitig bedeutet eine Paarbeziehung, dass man bereit ist, den Lebensweg mit dem Partner zu gehen. Ein reines alltagstaugliches Funktionieren reicht vielen Paaren nicht mehr. Und so wird die Gefahr größer, dass es zu Trennungen, Affären und Ähnlichem kommt. Dabei hat man dadurch, dass man eine Paarbeziehung eingegangen ist, noch einen anderen Vertrag miteinander abgeschlossen. Den meisten Menschen ist dieser Vertrag nicht bewusst. Es geht um die Einwilligung in den Paar-Prozess.
Der Prozess-Vertrag
Der Prozess-Vertrag besagt, dass ich, wenn ich einen Partner habe, mich bereit erkläre, einen Paar-Entwicklungs-Prozess mitzumachen. Dieser Vertrag wird meistens unbewusst geschlossen, aber er wirkt trotzdem. Jedes Paar kennt das: wiederkehrende Muster, ähnliche Streitthemen, die gleichen Konflikte. Man kann unterschiedliche Haltungen dazu entwickeln, also entweder sich weigern, diesen Vertrag einzulösen, sich in dieselben Muster zu verstricken, sich den Konflikten verweigern bis hin zur Trennung oder aber Frieden mit dem Vertrag schließen und sich für den Paar-Entwicklungs-Prozess öffnen. Kennt man diesen Zusammenhang nicht, bleibt vieles, was in der Paar-Beziehung passiert, ein Rätsel.
Grundlage der Paarbeziehung: Etwas verbindet uns!
Es gibt eine Grundlage für jede Paarbeziehung: Etwas, das das Paar verbindet. Auf der emotionalen Ebene ist es die Anziehungskraft, auch Liebe genannt. Auf der tieferen Ebene handelt es sich um bestimmte Muster und Lebensaufgaben. Wir suchen uns unsere Partner nach tiefgehenden Mustern aus, die sich unserem Bewusstsein entziehen. Gleichzeitig ist es die beste Voraussetzung dafür, den Prozess-Vertrag einzulösen und sich aus diesen Mustern zu befreien. Man selbst und auch die Paarbeziehung gelangen so auf einen neuen Level. Dieses Verbindende kann z. B. eine ähnliche Ur-Erfahrung sein.
Beispiel für eine gemeinsame Ur-Erfahrung: Mangelnde Geborgenheit
Viele Menschen haben in ihrer Kindheit mangelnde Geborgenheit erlebt. Kommt ein Paar mit dieser Ur-Erfahrung zusammen, kann es passieren, dass sie ihre Ur-Erfahrung in Form von einer verschmelzenden Liebe ausleben wollen. Irgendwann wird es einem der Partner dann doch zu eng. Es kommt zu Konflikten oder zu Affären. Oder beide Partner haben die unbewusste Vorstellung, dass Kinder die Geborgenheit in ihr Leben bringen würden. Sie bekommen Kinder. Es stellt sich mehr oder weniger Geborgenheit ein. Es ist nicht so, wie man es sich vorgestellt hat. Es kommt zu Konflikten. Oder einer der Partner will unbedingt ein Kind. Der andere auf keinen Fall. Auch in diesem Fall liegt dem Kinderwunsch bzw. seiner Abwesenheit die gleiche Ur-Erfahrung zugrunde, aber die Partner gehen absolut unterschiedlich damit um. Der eine will die Geborgenheitslücke mit einem Kind füllen (Das ist unbewusst!). Der andere hat massive Ängste davor: Wäre ein Kind da, würde er mit der eigenen mangelnden Geborgenheit konfrontiert. Er wird viele "objektive" und "subjektive" Gründe finden, warum ein Kind keine gute Idee ist.
Ein anderes Muster ist ebenfalls sehr typisch für Paar-Konflikte, und zwar geht es um das Angriffs-Flucht-Muster. Der eine Partner will die Klärung, der andere zieht sich immer mehr zurück oder läuft sogar weg. (Es gibt natürlich auch Fälle, bei denen beide Partner "Angriff" ausleben, so dass die Fetzen fliegen, oder dass beide "Flucht" ausleben, so dass eisiges Schweigen herrscht, manchmal tagelang.) Stellen wir uns vor, dass dieses Muster auf die Ur-Erfahrung einer Existenzbedrohung zurückgeht. Das heißt, beide Partner haben etwas in ihrem Leben erlebt, das zu dem Zeitpunkt ihr Leben bedroht hat. An solche Ereignisse erinnert man sich häufig nicht bewusst, da sie im vorsprachlichen Lebensabschnitt liegen. Wird im Alltag eine Situation, z. B. ein Streit oder ein Konflikt, erlebt, die an diese existenzielle Bedrohung (wie die Maske im Bild) erinnert, greift das Muster "Angriff" oder "Flucht". Steigt der Bedrohungslevel, wird daraus "Erstarren / Ohnmacht". Und natürlich wirken auch alte Familienmuster aus der Kindheit mit hinein, was die Variabilität der Reaktionsmuster erklärt: Wie haben die eigenen Eltern gestritten? Wie hat man den Streit mit den Eltern erlebt, wenn man selbst beteiligt war? Welche Umgangsweisen mit Aggressionen wurden einem vorgelebt? Herunterschlucken? Ausagieren? Manipulieren? Vorwürfe machen / die Schuld zuweisen? Oder eine wilde Mischung von allem?
Der Paar-Entwicklungsprozess und die individuellen Prozesse der Partner
Der Paar-Entwicklungsprozess ist ein übergeordneter. Er ist verbunden mit den Entwicklungs- und Lernprozessen der einzelnen Partner.
Jeder Mensch geht seinen Weg und an manchen Punkten kommt der eigene Weg dem Weg von jemands anders näher, man trifft sich, man hat Kontakt zueinander. Das gilt für alle Beziehungen. Bei einem Paar ist dieses Aufeinandertreffen und In-Kontakt-Kommen sehr intensiv. Das bedeutet, dass jeder Partner seinen eigenen Weg geht, seine Erfahrungen macht, und dann gibt es größere und kleinere Punkte, an denen der Paarprozess besonders intensiv wird: Entscheidungspunkte, Konfliktpunkte, Transformationspunkte, Heilungspunkte.
Schauen wir uns das Schaubild dazu genauer an (Zum Vergrößern bitte auf das Schaubild klicken):
Beachten Sie bitte, dass das ein Musterprozess ist. Das echte Leben ist komplexer und nicht so linear wie im Schaubild. Wir drehen unsere Lern-Runden. Aber auch der Musterprozess ist gut genug, um die Zusammenhänge deutlich zu machen.
Stellen wir uns also vor, der erste Paar-Entwicklungs-Punkt im Paar-Prozess besteht darin, dass die Partner lernen, ihre Bedürfnisse direkt mitzuteilen und die des anderen anzuerkennen, statt sich in Vorwürfe, Manipulationen und indirekte Ausdrucksweisen ("Er / sie muss doch wissen, was ich brauche!") zu verstricken. Das lernen sie nicht nur innerhalb der Paar-Beziehung, sondern in allen anderen Kontexten, daher haben sie auch ihre individuellen Prozesse, die sehr unterschiedlich verlaufen können. Natürlich gibt es da auch viele kleine Paar-Prozess-Punkte, ich denke sie aber einfach mit, um das Schaubild nicht zu überfrachten. Zurück zur Bedürfnisäußerung: Vielleicht stellt ein Partner fest, dass es im Beruflichen eher einfach ist, klar und deutlich zu sprechen. Er wird einen Aha-Effekt erleben und versuchen, es auf die Paar-Kommunikation zu übertragen. Das wird, wegen der engen Bindung, der Emotionalität und der Nähe zu seinen Ur-Themen, deutlich schwieriger sein als im Beruf. Mit der Zeit könnte es klappen. Es kann aber auch sein, dass dieses Paar nie über den schwarzen Punkt hinauskommt und in Vorwürfen und Groll ertrinkt, sich in eisiges Schweigen hüllt oder, wie das in früheren Zeiten üblich war, sich auf die ein oder andere Art arrangiert.
Der Bedürfnispunkt führt nach einiger Zeit zum nächsten Paar-Gipfel: zur Klärung des Ur-Musters (z. B. Angriff-Flucht). Das Muster griff auch schon früher und daraus gab es kein Entkommen, aber an dieser Stelle eröffnet sich zum ersten Mal das Potential zur Klärung. Übrigens können wir von unserem Partner viel lernen. Auch im Schaubild wird deutlich, dass Partner 1, die rote Linie, eine stärkere Resonanz zum roten Entwicklungs-Punkt hat, da vielleicht mehr weiß oder kann. Der andere Partner kann viel von ihm lernen. Umgekehrt hat Partner 2, die blaue Linie, eine stärkere Resonanz zum blauen Entwicklungs-Punkt. Natürlich lernen beide jederzeit, aber an dem blauen Punkt lernt Partner 1 mehr. Das heißt, dass je weiter der Paar-Prozess fortschreitet, desto mehr Chancen bekommen wir, unsere Stärken mit viel Nutzen einzusetzen und unsere Schwächen (die z. B. die Stärken unseres Partners sein können) durch den Paar-Kontakt zu stärken. Ist das Ur-Muster geklärt, geht es als Nächstes weiter in die Kraft. All das wirkt sich auf die Beziehungs- und Austauschqualität des Paares, ob im Alltagsgeschehen bei der Führung des Haushalts, auf der Paarebene, bei normalen oder besonderen Gesprächen und auch im Sexleben, positiv und bestärkend aus.
Den Paar-Prozess selbständig gestalten
Wem all diese Zusammenhänge bewusst sind, kann anfangen, den Paar-Prozess bewusster zu gestalten. Dadurch wird man sich immer weniger als Opfer seiner Muster (und der des Partners) erleben.
Ich empfehle jedem Paar, eine feste Zeit für den Paar-Prozess zu reservieren. Z. B. einmal die Woche an einem Abend. Die möglichen Inhalte sind:
- Wie ging es mir in der Woche? Wie ging es dir in der Woche? Was habe ich erlebt? Was hast du erlebt?
- Wie geht es mir mit dir? Wie gehst es dir mit mir? Und wie geht es uns im Paar-Kontext? Was hat sich verändert?
- Was möchte ich dir sonst erzählen? Vielleicht etwas aus meiner Vergangenheit?
Es gibt hier keine Regel, dass man die ganze Zeit etwas erzählen oder sagen muss. Es geht um Kontakt und Energieaustausch und der kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden. Wenn man keine Lust zu reden hat, dann kann man auch auf dem Sofa kuscheln oder sich in die Augen schauen oder oder... Paare, die in ihrem Paar-Prozess fortgeschritten sind und vielleicht schon externe Paar- oder Prozessbegleitung in Anspruch genommen haben, können Methoden anwenden, mit denen sie noch mehr in die Tiefe gehen können. Das ersetzt häufig einen Besuch bei einer externen Begleitung.
Wann externe Begleitung sinnvoll ist
An manche Punkte kommt man leider nicht selbständig heran oder erst nach langer Zeit. Da lohnt es sich, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein unbeteiligter Dritter kann eine Perspektive vermitteln, die einem verschlossen bleibt, wenn man mitten "im Drama" steckt, oder frische Impulse setzen. Sie können ganz simpel sein. Manchmal schüttelt man vielleicht den Kopf, dass man nicht selbst darauf gekommen ist. Aber so ist es: Wenn Emotionen hochkochen, verengt sich die Sichtweise und der Blickwinkel. Viele, eigentlich erreichbare und logische Lösungen, sind auf einmal außer Reichweite. Ein Berater erweitert das Blickfeld.
Ist das Paar sogar für eine therapeutische Vorgehensweise bereit, können noch ganz andere Veränderungen und Entwicklungssprünge möglich gemacht werden. Für meine Arbeit im freiRaum bedeutet das, dass jeder der Partner in einen individuellen Prozess geht, den ich begleite. Das kann in Einzelsitzungen oder im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung geschehen. Im gemeinsamen Kontext wechsle ich dann von Partner zu Partner, bis ein Paarprozess-Punkt kommt, an dem beide miteinander interagieren. Die Interaktion zeigt wieder eigene Themen auf, so dass wieder ein Stück Einzelarbeit angesagt wird, die zum nächsten Paarprozess-Punkt führt. Diese Arbeit eignet sich allerdings nur für Paare, bei denen beide Partner dieser Vorgehensweise zustimmen. Will Ihr Partner nicht an sich arbeiten, dürfen Sie ihn niemals dazu zwingen, Druck auf ihn aufbauen, ihn manipulieren und ihn mit sonstigen Mitteln "verfreiwilligen". Die Zeichen sind in diesem Fall eindeutig: Sie müssen allein an Ihre Themen dran. Das "Warten" auf den Partner und Ihr Wunsch, dass er oder sie die Arbeit auch macht, ist zwar verständlich, könnte aber auch einen Schutzmechanismus darstellen, sich nicht an die Arbeit zu machen, nach dem Motto: "Wenn er / sie nichts macht, dann mache ich auch nichts." Mit dieser Haltung schaden Sie im Endeffekt nur sich selbst. Man kann es auch so betrachten: Jeder der Partner trägt Abwehrmuster in sich, die echten Kontakt (den Energieflow) verhindern. Deswegen kommt es zu Streit und zu Konflikten. Im Praxis-Kontext können diese Abwehrmuster abgebaut werden, so dass ein flowiger Kontakt wiederhergestellt werden kann. Bis zum nächsten Lern-Punkt, an dem wieder neue Abwehrmuster aus alten und neuen Zeiten auftauchen. Übung macht auch hier den Meister!
Wenn Muster sich immer wieder wiederholen und destruktiv wirken, ist es sicherlich sinnvoll, sich um eine Begleitung zu bemühen. Alleine kommt man an diese tiefen Punkte nicht heran. Es muss aber, wie bereits erwähnt, nicht zwangsläufig zusammen mit dem Partner geschehen, besonders wenn er oder sie nicht bereit dazu sind. Jeder kann diese Punkte selbständig klären. Ist ein Partner an einem Punkt weiter, erhöht sich der Druck auf den anderen Partner, sich seinen Themen zu stellen. Macht er das nicht, wird der Beziehung die Lerngrundlage entzogen: Der Prozess-Vertrag läuft aus, wenn es keine Chance mehr gibt, ihn zu erfüllen. Darauf folgt die Trennung.
Die Trennungssituation
Wenn eine Trennung einvernehmlich und in Frieden geschieht, ist der Prozess-Vertrag erfüllt worden. Der gemeinsame Paar-Prozess wurde abgeschlossen und so ist jeder Partner ab jetzt für einen neuen Prozess-Vertrag frei. Ist eine Trennung von Konflikten, Wut und Groll überschattet, ist der Prozess-Vertrag nicht erfüllt worden. Ob die Partner bewusst die Trennung wollen oder nicht, ist dabei unerheblich. Das ist eine oberflächliche Betrachtungsweise. Kommt es zu einer Trennung, dann gibt es bei beiden Partnern bewusste oder auch unbewusste Anteile, die den Prozess-Vertrag auflösen wollen. Sie sind der Grund für die Trennung. Beispiel: Eine Frau hat an sich in mehreren Prozessen gearbeitet, sie möchte sich weiter entwickeln. Eine Möglichkeit, es mit ihrem aktuellen Partner zu tun, sieht sie nicht mehr. Sie trennt sich. Der Partner mag das Gefühl haben, die Trennung nicht gewollt zu haben, aber das ist ein vergleichsweise oberflächliches Schutzgefühl. Vielleicht will er die Trennung tatsächlich nicht, aber den Prozess-Vertrag einlösen wollte oder will er auch nicht. Da die Prozess-Ebene Vorrang hat, kommt es zur Trennung.
Wenn Sie von einer Trennung betroffen sind, empfehle ich Ihnen zu überprüfen, ob es laut Ihrem eigenen Prozess-Vertrag noch etwas zu erfüllen gibt, was sonst im Rahmen der Partnerschaft, die nicht mehr besteht, hätte erfüllt werden sollen. Sonst steigt die Gefahr, keinen neuen Partner mehr zu finden, sich in gerichtliche und andere Auseinandersetzungen zu verstricken oder einen "neuen" Partner mit denselben Vertragsinhalten anzulocken. Dem eigenen Prozess-Vertrag kann man nämlich nicht entkommen, aber man kann ihn von der alten Partnerschaft lösen und die verblieben Punkte alleine oder später mit einem wirklich neuen Partner erfüllen.
Fragen zum Nachforschen und Ergründen
- Welche Erfahrungen habe ich mit Paar-Beziehungen? Wie habe ich meine Trennungserfahrungen verarbeitet?
- Was erhoffe ich mir von einer Paar-Beziehung?
- Wie stehe ich zum Prozess-Vertrag? Wusste ich davon oder ist mir erst jetzt klar geworden, worauf ich mich bei einer Paar-Beziehung einlasse?
- Bin ich bereit, den Prozess-Vertrag zu erfüllen? Also den Part davon zu leisten, der für mich bestimmt ist?
- Wie steht es um meinen Individualprozess? Komme ich da gut voran oder ist nicht nur "der Keller" voll, sondern es stapeln sich Themen auch schon "im Wohnzimmer"?
- Was wurde mir vorgelebt? Wie haben sich meine Eltern gestritten? Wie haben sie ihre Konflikte geklärt? Haben sie sie überhaupt geklärt oder unter den Teppich gekehrt? Welche Umgangsweisen mit Aggressionen wurde mir also vorgelebt? Herunterschlucken? Ausagieren? Manipulieren? Vorwürfe machen / die Schuld zuweisen? Den Vermittler oder Beschwichtiger spielen? Oder eine wilde Mischung von allem? Was davon habe ich übernommen? Und was legt mein Partner an den Tag?
- Was könnte unser nächster Paar-Entwicklungs-Punkt sein?
- Haben wir eine feste Paar-Prozess-Zeit in unser Leben bereits integriert? Wenn nicht: Sind wir beide bereit dazu oder noch nicht?
- Wie steht es um meine eigene Bereitschaft meinen eigenen Prozess zu durchlaufen und meinen Part zum Paar-Prozess beizutragen? Bin ich voll und ganz dabei oder ruhe ich mich darauf aus, dass mein Partner ja nicht will? Was hindert mich daran, meinen Part alleine zu erfüllen? Habe ich Angst, dass es dann zur Trennung kommt? Arrangiere ich mich also lieber statt meinen Weg zu gehen?
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