Bewusstseinserweiterung und ihre Folgen
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Bewusstseinserweiterung?
- Die Hauptfolge der Bewusstseinserweiterung
- Beispiel: Sitzung 1
- Beispiel: Sitzung 2
- Beispiel: Sitzung 10
- Zu Risiken und Nebenwirkungen
- Beispiel: Krankheit
- Unbewusst in die Bewusstseinserweiterung?
- Updates & Aktuelles zur Corona-Situation
Das Ziel der freiRaum-Sitzungen ist eine Bewusstseinserweiterung. Aber was genau bedeutet das? Und ist das immer ein gutes Ziel? Zu Wirkungen und Nebenwirkungen lesen Sie diesen Artikel!
Was ist eine Bewusstseinserweiterung?
Eine Bewusstseinserweiterung ist eine Erweiterung des Bewusstseins. Unsere Psyche umfasst bewusste und unbewusste Anteile. Das ist so ähnlich wie bei einer Festplatte, die Partitionen hat, auf denen unsere bewussten Daten (also, Dokumente, Fotos etc.) gespeichert sind. Und dann gibt es Partitionen für z. B. Betriebssystemprozesse, auf die wir keinen direkten Zugriff haben, und solche, die kaputtgegangen sind, z. B. Fotos, die nicht mehr geöffnet werden können, weil die Dateien beschädigt worden sind. Der Vergleich hinkt etwas, weil unsere Psyche und unser Gehirn keine konkreten Daten speichern wie eine Festplatte. Jede Erinnerung wird, wenn sie erinnert wird, neu zusammengesetzt. Wie das genau funktioniert, ist ein Geheimnis und wird es wahrscheinlich bleiben. Ein bisschen Magie muss im Leben sein. Es gibt aber unbewusste Bereiche unserer Psyche, die es sich zu entdecken lohnt. Andere, die z. B. unsere physiologischen Prozesse mitsteuern, kann man getrost in Ruhe lassen. Betreiben wir Bewusstseinserweiterung, wird wahrscheinlich auch unsere Verdauung, die Schlaf-Wach-Rhythmussteuerung, die Appetitregulation usw. von alleine besser. In welche unbewussten Bereiche lohnt es sich also zu schauen?
Bewusstseinserweiterung betrifft klassischerweise abgespaltenes Eigenes. Dazu gehören alle Erfahrungen, die mangels Überforderung nicht abgeschlossen worden sind und die man fachsprachlich als Traumata bezeichnet. Traumata gingen einher mit abgespaltenen Kräften und Talenten. Daher gibt es Seiten der eigenen Natur – es können wichtige, vordergründige Seiten sein oder auch „nur“ Facetten –, die auf Integration pochen. Das ist aber noch nicht alles. Der Prozess der Bewusstseinserweiterung gewährt Einblicke in die Grundfesten der Lebensprinzipien. Das Bedürfnis nach Spiritualität, das jeder Mensch hat, wird gestillt.
Die Hauptfolge der Bewusstseinserweiterung
Wenn man sein Bewusstsein erweitert, rücken unbewusste Punkte näher an die neue Grenze und drängen auf Integration. Die Tür zum Unbewussten öffnet sich einen Spalt. Nach einem Prozess wird es also eine Ruhepause geben, auf die die nächste Integrations- und Erweiterungsphase folgt.
Besonders offene und sensible Menschen erleben diese Phasen praktisch ineinanderübergehend, so als würde die Tür zum Unbewussten sperrangelweit offenstehen. Das ist Fluch und Segen. Sie können Fortschritte in ihrer Bewusstseinserweiterung erzielen, von denen andere nur träumen können. Gleichzeitig erleben sie Überforderung und Kontrollverlust. Sie fühlen sich diesen Prozessen manchmal ausgeliefert, weil sie so schnell aufeinander folgen oder sogar ineinander übergehen. Von meinen Klienten sind es nur wenige. Die meisten erleben die Phasen abwechselnd. Ich weise trotzdem auf diese Möglichkeit pflichtbewusst hin.
Anhand von Skizzen (Zum Vergrößern klicken Sie auf die jeweilige Skizze.) beschreibe ich diesen Prozess noch einmal etwas detaillierter und praxisorientierter. Die Skizzen sind als vereinfachte Modelle zu verstehen. Das Bewusstsein ist in Wirklichkeit kein Kreis und dehnt sich auch nicht in alle Richtungen gleichmäßig aus.
Beispiel: Sitzung 1
Eine Frau kommt zum ersten Mal in den freiRaum. Es gibt mehrere Hinweise, die für eine Bewusstseinserweiterung genutzt werden können: Partnerschaftskonflikte, die Erinnerung an ein Trauma, das Wiedererwecken der eigenen Kräfte und der Wunsch nach Klärung und Entwicklung. Am Anfang bekommt sie einen Hinweis auf ihr Ur-Trauma, auch wenn sie sich damit noch nicht direkt befassen kann. Es ist noch nicht dran, da es weit im spirituellen Bereich liegt. Und so verschafft sie sich in den ersten Sitzungen einen Überblick und kommt ihren eigenen Bedürfnissen, z. B. denen nach Liebe und Geborgenheit, näher. Man sieht, dass der Partnerschaftskonflikt weit in den Bereich jenseits der Bewusstseinsgrenze reicht. Das liegt daran, dass wir intuitiv einen Partner aussuchen, mit dessen (unbewusster) Hilfe wir möglichst weit kommen können, sofern wir bewusstseinserweiternde Arbeit betreiben. Meist hat der Partner ein ähnliches Ur-Trauma erlitten, nur dass er damit ganz anders umgeht, also andere Überlebensstrategien entwickelt hat.
Beispiel: Sitzung 2
Das Bewusstsein der Frau hat sich etwas erweitert. Sie kann mehr Dinge bewusst wahrnehmen, auch wenn sie sie noch nicht illusionsfrei zuordnen kann und vielleicht nach alten Mustern auf sie reagiert, was anstrengend werden kann. Andererseits kommt sie weiter in ihre eigene Kraft und kann für sich Position beziehen. Ihre Einschätzung davon, was sie will und was sie braucht, verbessert sich. Vielleicht darf sie in der Sitzung kurz in den Transzendenz-Bereich schlüpfen und schauen, wie es sich anfühlt, dort zu sein, um dann wieder gestärkt und voller Vertrauen ihre Reise dort fortzusetzen, wo sie nun mal ist.
Beispiel: Sitzung 10
Ob es jetzt die 3. oder die 10. oder die 100. Sitzung ist – das Leben ist unergründlich und es läuft mal so, mal so. Das Bewusstsein der Frau hat sich um viele Punkte erweitert. Sie hat ihre inneren Heilkräfte bewusst kennengelernt. In der Partnerschaft sind viele Dinge passiert und sie hat entsprechend konsequent gehandelt. Ihre Bedürfnisse sind an die Oberfläche gekommen sowie die Trauer über ihr bisheriges Nicht-erfüllt-worden-Sein. Das Ur-Trauma ist z. T. bearbeitet worden und sie ist in den Bereich eines wichtigen universellen Aspekts, des Todes, vorgedrungen. Das Ur-Trauma, die innere Heilkraft und der Tod verweisen (wahrscheinlich noch indirekt und leise) auf eine verborgene Lebensaufgabe. Außerdem hat sie sich einiges an ihrer Kraft zurückerobert. Man sieht, dass der Tod noch weiter reicht, als die Skizze. Die Bewusstseinserweiterung kann also über die Grenzen der Skizze noch weiter gehen. Parallel zu all diesen Prozessen verläuft der Prozess der Illusionserkennung: Was ist wirklich wahr? Was ist eine Lüge oder ein Konstrukt? Jede Illusionserkennung erweitert das Bewusstsein und setzt Heilungs- und Transformationsimpulse frei.
Man erkennt an der Skizze, dass der Zugang zu eigener Kraft und zu besonderen Fähigkeiten (z. B. zu den Heilfähigkeiten) vom Grad des Bewusstseins abhängt. Das hat gute Gründe. Wer bestimmte Punkte (Traumata, Bedürfnisbefriedigung, Kompensations- und Überlebensstrategien, Glaubenssätze etc.) noch nicht geklärt und keine Initiation bekommen hat, würde Gefahr laufen, die Fähigkeiten zu falschem Zweck zu benutzen, z. B. um sich toll oder gut zu fühlen oder um an Macht oder Geld zu kommen. Daher regelt sich der Zugang dazu über die Bewusstseinserweiterung und das Abtragen der psychischen Altlasten und der Schutzschicht.
Zu Risiken und Nebenwirkungen.
Hat man sich auf die Bewusstseinserweiterung eingelassen, gibt es kein Zurück mehr. Die Punkte, die ehemals weit weg vom Bewusstsein erschienen und teils in der Tiefe schlummerten, teils sich über Symptome zeigten, rücken näher und verlangen nach Integration. Natürlich kann jeder Mensch sich jederzeit gegen die Integration und für das Leben mit Symptomen entscheiden. Je weiter das Bewusstsein, desto mehr weiß man um die Vorzüge der Integration und hat sie bereits erlebt und je enger wird die Symptomtoleranz. Kann ein Mensch mit einem kleineren Bewusstseinsfeld (Ich meine das mit kleiner und größer wertfrei.) noch viele Symptome ertragen, Schmerzen erdulden und einen hohen Leidensdruck aushalten, kann das jemand mit einem größeren Bewusstseinsfeld nicht mehr. Was allen Menschen gemeinsam ist: Es muss ein Mindestdruck aufgebaut und die Abwehr aktiviert werden, damit der Prozess anlaufen kann. Die Abwehr ist nicht einfach ein manchmal überwindbarer und manchmal ein unüberwindbarer Schutz, sondern ein Sparring-Partner in Prozessen. Ohne die Abwehr und den inneren Kampf bzw. die innere Auseinandersetzung wird es keine echte Annahme und Hingabe geben.
Nebenwirkungen gibt es natürlich auch auf der sozialen Ebene: Ist der Job noch richtig? Welche Beziehungen werden geupdatet, welche aufgelöst? Wie gehe ich mit Menschen um, die Dinge, die ich wahrnehmen kann, nicht wahrnehmen können? Gibt es überhaupt noch eine gemeinsame Ebene oder leben wir jetzt in Parallelwelten, die sich nur in der Grundversorgung überschneiden? Was muss ich außerdem tun, um meinem erweiterten Bewusstsein gerecht zu werden? Muss ich etwas Neues lernen? Die Arbeit oder sogar den Beruf wechseln? Oder erst einmal herausfinden, was für mein Leben wesentlich und was unwesentlich ist? Wie werde ich mit den Konflikten, die ich im Außen wahrnehme, fertig? Wie kann ich mir meinen inneren Frieden bewahren? Ist man ab jetzt allein oder findet man irgendwann Seelenverwandte?
Beispiel: Krankheit
Im Umgang mit einer Krankheit lassen sich verschiedene Phasen beschreiben, je nach Bewusstseinsfeld. Das ist ein exemplarischer Prozess. Die Realität kann anders strukturiert aussehen.
Schritt 1: Die Krankheit bricht aus. Der Mensch versucht sie einzudämmen, geht zu Ärzten, bekommt eine Diagnose und eine (symptomatische) Behandlung. Er unterzieht sich Untersuchungen und Behandlungen. Einiges hilft, anderes nicht. Es ploppen die ersten Fragen auf: „Warum ich?“, die noch nicht beantwortet werden können.
Vielleicht bleibt es bei Schritt 1 und der Mensch findet Wege, mit seiner Krankheit zu leben. Er schaut, was ihm gut tut und was nicht und wie die Symptome davon abhängen. Oder aber er erfährt von der Möglichkeit der Bewusstseinserweiterung. Z. B. liest er in einem Buch oder im Internet, dass Krankheiten häufig psychische Anteile haben, z. B. etwas über das Familiensystem aussagen. Vielleicht fällt ihm ein, dass einige Familienmitglieder die gleiche oder eine ähnlich gelagerte Krankheit hatten.
Schritt 2: Der Mensch fasst also die Hoffnung, die Krankheit durch psychische Arbeit zu entschlüsseln und sogar loszuwerden. In der ersten Sitzung kommt er seiner Krankheit etwas näher, muss aber feststellen, dass eine Wunderheilung nicht möglich ist. Die Krankheit ist das Ergebnis von vielen Jahren auf dieser Welt, eine Kulmination von etwas, das gleichzeitig ein neues Tor eröffnen kann. Bei dieser Erkenntnis kann der Mensch seine Hoffnung aufgeben und zu Schritt 1 zurückkehren oder sich für Schritt 3 entscheiden. Er stellt die Krankheit nicht mehr so in den Mittelpunkt und schaut, was sonst noch alles da ist.
Schritt 3: Erinnerungen kommen hoch. Symbole und Bilder zeigen sich. Der Mensch setzt sich mit ihnen auseinander, beobachtet seine emotionalen Reaktionen und erforscht sie im Rahmen der Sitzungen und zu Hause. Er lässt sich auf die Trauma-Arbeit ein, entdeckt seine Kräfte und Ressourcen, nutzt sie, um zu weiteren Themen Zugang zu bekommen, erlebt einige Aha-Effekte.
Schritt 4: Die Krankheit zeigt sich wieder, und zwar gern so, wie der Mensch es bereits vermutet hat: Als psychischer Kitt zwischen ihm und dem Kollektiven. Das Kollektive wird meist durch die eigene Herkunftsfamilie repräsentiert. Der Mensch bekommt zum ersten Mal die Möglichkeit, diese Zusammenhänge zu durchschauen und sich zu befreien. Er will seine Kraft zurück und ist nicht mehr willens, den Kitt-Preis zu bezahlen.
Schritt 5: Gleichzeitig zu Schritt 5 oder etwas später macht die Krankheit auf einer anderen als der psychischen und körperlichen Ebene auf sich aufmerksam. Sie zeigt sich als spiritueller Verbündeter. Ihre Botschaft: „Begreife mich als deinen Freund. Mit mir fängt ein neuer Lebensabschnitt ein. Wenn du dich auf mich einlässt, wirst du ungeahnte Schätze in dir entdecken, sofern du dein Bewusstsein erweiterst und in spirituelle Bereiche vordringst.“ Spätestens ab diesem Punkt bekommt der Mensch eine Einladung, die „normalen“ psychischen und emotionalen Gefilde um weitere Dimensionen des Daseins zu erweitern und die Grundlagen des Lebens (und des Todes) zu erforschen. Philosophisch-spirituelle Fragen tauchen auf: Wer bin ich wirklich? Wo komme ich her und wo gehe ich hin? Was sind meine Lebensaufgaben? Was ist meine aktuelle Aufgabe? Was ist zu tun? Das Sich-Einlassen auf den spirituellen Bereich wird aber wiederum einige verborgene und verschüttete psychische Punkte wecken, so dass es immer wieder auch an die „normale“ psychotherapeutische Arbeit, z. B. Trauma-Arbeit geht. Das Verarbeiten von Traumata und das Integrieren von Abgespaltenem ermöglicht wiederum Fortschritte im spirituellen Bereich. Das ist eine gegenseitige Befruchtung, die nie aufhört.
Unbewusst in die Bewusstseinserweiterung?
All diese Schritte können einzeln für sich beängstigend sein, denn man wagt sich jedes Mal in neue Bereiche. Manchen Menschen ist bewusst nicht klar, worauf sie sich einlassen, wenn sie ihrer ersten Bewusstseinserweiterung zustimmen. Vielleicht ist es sogar sinnvoll, dass sie es nicht bewusst wissen. Ihr Unbewusstes und ihr Selbst leiten sie. Ich erlebe es auch immer wieder in Sitzungen, dass an einigen Stellen Klienten Informationen aus dem Universum bekommen, bevor sie eine Entscheidung treffen. Manchmal gibt es aber keine Informationen und sie werden herausgefordert, eine Entscheidung zu treffen, ohne um die Konsequenzen zu wissen. Wahrscheinlich bekommen sie keine Informationen, damit sie in ihrer Entscheidung nicht beeinflusst werden. Wir Menschen sind schon auf Sicherheit bedacht. Wir wollen die Konsequenzen abschätzen und, abhängig davon, was uns dann erwartet, unsere Entscheidungen treffen. Das ist verständlich, hier sind die Spielregeln häufig anders. Man übt, sich und seiner Intuition zu vertrauen. Man ist gefragt, einfach zu vertrauen, dass der Prozess gut für einen ist und dass man mit den Konsequenzen gut klarkommen wird, einfach weil man dem eigenen Weg folgt. Wenn es wirklich der eigene Weg ist, wird man es schaffen, auch wenn die Konsequenzen sehr beängstigend bis furchtbar sein mögen. Ist man auf fremden Pisten unterwegs, wird man nie das grundlegende Vertrauensgefühl entwickeln können, das einen durch stürmische Zeiten trägt.
Updates & Aktuelles zur Corona-Situation
Unabhängig von all den bewusstseinserweiternden Prozessen brauchen wir immer wieder Updates über den aktuellen Stand der Welt. Wer sein Bewusstsein erweitert hat, wird diese Updates wahrscheinlich als Informationen und Schwingungen wahrnehmen, die auf einen einprasseln. Man muss sie nicht intellektuell zuordnen können, sondern den Update-Prozess einfach geschehen lassen, auch wenn es manchmal etwas anstrengend ist. Die Welt hat sich verändert und auch wir müssen uns an die neue Ordnung immer wieder anpassen. Kinder und Jugendliche vollziehen diese Updates meist unbewusst. Das entspricht auch ihrem Alter. Bei den meisten Erwachsenen ist es auch der Fall und das ist auch ein legitimer Weg. Am einfachsten holt man sich ein Update über ein Virus oder über Bakterien, mit denen man sich, z. B. erkältungstechnisch, auseinandersetzt. Auch jemandem mit erweitertem Bewusstsein steht dieser unbewusste Weg über den Körper offen, z. B., wenn man sowieso schon in vielen Prozessen steckt und überfordert ist. Ich werte es an dieser Stelle nicht. Das Problematische an unserer heutigen Situation ist, dass selbst dieser unbewusste Update-Weg unerwünscht ist. Ich habe einige Menschen sagen hören, wie toll sie es finden, dass sie dank der Anti-Corona-Maßnahmen keine Erkältung im Winter hatten. Ja, eine Erkältung ist lästig und es ist schön, keine gehabt zu haben. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass das nicht aktualisierte System (Im rein körperlichen Sinne wäre es das Immunsystem.) mangels Übung in schlechter Verfassung ist und einige Zeit später mit etwas eigentlich Harmlosem ein wirkliches Problem hat. Oder es wendet sich mangels Sparring-Partner gegen sich selbst: Autoimmunkrankheiten werden zunehmen. Insofern befinden sich zurzeit viele Menschen in einer prekären Situation: Unbewusste Update-Möglichkeiten sind häufig abgeschaltet. Die (halbbewusste) Möglichkeit sich Updates über soziale Interaktionen zu holen (Ja, wir tauschen automatisch mit jedem Interaktionspartner, auch wenn wir ihn nur kurz sehen, Informationen über den aktuellen Stand der Welt aus!) ist stark vermindert und sogar behindert: Die Masken sorgen dafür, dass nicht alle Informationen ausgetauscht werden können. Das, was als ein Segen aussieht (Es werden weniger Viren ausgetauscht), ist bei genauer Betrachtung ein Fluch: Wir wissen noch weniger über den aktuellen Zustand der Welt Bescheid und flüchten noch mehr in Kopf-Konzepte und andere Illusionen. Die Medien unterstützen die menschengemachte Realität, die mit der Wirklichkeit des Lebens immer weniger gemeinsam hat. Menschen schneiden sich von ihren Bedürfnissen ab, kehren vieles unter den Teppich und fangen an es für normal zu halten. Der Weg der Bewusstseinserweiterung ist ein anderer: Die Bedürfnisse werden wiedergeweckt, die Kommunikation mit der Welt, wie sie wirklich ist, wieder aufgenommen, die Updates werden aufgespielt, das Verborgene von unterm Teppich wieder herausgeholt, sortiert und ggf. entsorgt. Nur sieht es im Moment so aus, als würde dieser Weg nur für wenige Menschen in Frage kommen. Ein Tropfen auf den heißen Stein? Nein, ich glaube nicht. Möge jeder seinem Weg folgen!
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