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Geld – eine Ausdrucksform von Energie

 

Inhaltsverzeichnis

 

Geld ist auch eine Energieform

Ich lade Sie mit diesem Artikel ein, das Thema Geld etwas anders zu betrachten. Als Erstes befreie ich Geld von allen Zuschreibungen und betrachte es als etwas, was es einfach ist: eine Ausdrucksform von Energie. Was heißt das: „eine Ausdrucksform von Energie“? Energie kann sich in verschiedenen Formen ausdrücken, z. B. in der Geschwindigkeit, in der ich Fahrrad fahre. Oder in der Stimme: Ist sie laut oder leise, kraftvoll oder kraftlos, ruhig oder ärgerlich? Übrigens spiegelt die Lautstärke der Stimme nicht zwangsläufig die dahinter liegende Energie. Eine ruhige und nuancierte Stimme kann deutlich energievoller sein als eine laute kreischende. Eine Heizung strahlt Wärme als Energieform aus. Aber auch ein freundlicher unterstützender Blick kann Wärme spenden.

Das Besondere an der Energie des Geldes

Zurück zum Thema Geld. Geld als Energieform ist in unserem Leben sehr wichtig. Wir stecken in etwas Energie, meistens ist es unsere Arbeit, und bekommen als Ausgleich Geld zurück. Von diesem Ausgleich können wir wiederum etwas nehmen, wir führen uns also wieder Energie zu: Dach und Heizung, Nahrung, Hobbys, Entwicklung, Reisen. An sich ein sinnvoller Kreislauf, der jedem ermöglicht zu entscheiden, welche Form von Energie er oder sie braucht. So macht Geld das Leben in vielerlei Hinsicht einfacher. Problematisch wird es, wenn wir Geld Bedeutungen beimessen, die es gar nicht hat. Typischerweise wird z. B. Geld mit dem Selbstwert verbunden: Habe ich viel Geld, bin ich viel wert. Bin ich arm, bin ich wertlos. Es ist nicht nur eine Überfrachtung von einer an sich neutralen Energieausdrucksform, sondern ein sehr gefährliches Terrain! Selbstwert, Macht, Zuschreibungen rücken in den Vordergrund und verdrängen so das einfache Prinzip des Gebens und Nehmens und des Austauschs. Oder das Geben wird in einen ideelen Bereich gestreckt, wie z. B. bei den sozialen Berufen. Der Lohn besteht dann keinesfalls nur aus dem Finanziellen. Folgende Rechnung gilt dann auf einmal: Lohn = Geld + ideele Befriedigung und moralischer Anspruch. Fällt Punkt zwei großzügig aus, sinkt erfahrungsgemäß der Geldanteil. Besonders, wenn ein Beruf immer mehr von Frauen übernommen wird. So verdienen die Menschen in sozialen Berufen geldmäßig gesehen weniger.

Wie jede andere Energie will auch Geld fließen

Was wäre dann ein gesunder Umgang mit Geld? Vielleicht ist ein Beispiel aus dem körperlichen Bereich hilfreich. Was passiert, wenn ich die Spannung eines Muskels nicht loslasse? Er kann dauerhaft verkrampfen, fängt an wehzutun, ist nicht mehr so flexibel und geschmeidig und büßt seine Funktion ein oder irgendwann setzt das große Loslassen und Zittern ein. Das lässt sich auch auf das Thema Geld übertragen. Ich halte angespannt an dem Geld fest, das ich habe, so dass praktisch nichts dazu kommen kann und ich das Geld nur verkrampft für das wirklich Notwendige ausgeben kann. Und irgendwann muss ich vielleicht auch das Bisschen, was ich habe, loslassen. Das Leben sorgt schon dafür. Das Auto streikt oder die Waschmaschine geht kaputt. Oder es wird sogar einem etwas gestohlen!

Wie jede andere Energieform will Geld fließen. Ich stelle es mir dann so vor, als würde Geld, wie auch alles andere, wie z. B. Nahrung, zu mir kommen, durch mich fließen und mich dann wieder verlassen. So wird Geld immer weiter gereicht und kann seine Kreise ziehen. Ich stelle es mir vor wie ein System mit vielen kleinen und größeren Röhren, durch die Geld fließt. (Gerade jetzt in der Corona-Krise wurden einige Ventile zu den kleineren Röhrensystemen zugedreht. Das ist eine große Herausforderung und es wird versucht, das künstlich auszugleichen. Die Gefahr ist, dass sich das Geld schon wieder immer mehr in den großen Röhrensystemen konzentriert und die kleinen Röhren nicht erreicht.)

Wie hindern wir die Geld-Energie am Fließen?

Was tragen wir sonst dazu bei, dass das Geld nicht fließt? Wie bereits erwähnt, halten wir es fest. Was gibt es aber noch? Wir wollen es schon weitergeben, aber nicht zu viel, bitte möglichst günstig (Das kenne ich auch von mir, ich bin ein super Schnäppchenjäger!). Das ist aber so, als würden wir ständig nur die Spartaste bei der Toilettenspülung benutzen. Irgendwann fließt in der Kanalisation gar nichts mehr, wenn wir das tun. Oder wir engagieren uns in den Bereichen und in den Jobs, in denen der Energieausgleich auf der finanziellen Ebene nicht stimmt. Das heißt, wir stecken mehr Energie in etwas rein, als wir zurückbekommen. Das wäre z. B. typisch für den sozialen Bereich und auch andere Bereiche der eher billigen Arbeit (Dienstleistungen, Paketlieferdienst usw.). Einerseits sind wir unzufrieden und finden das unfair. Andererseits wollen wir es ja billig haben, wodurch wir unser Problem selbst verstärken. Dazu kommt die Konzentration der Geld-Energie in den Händen von immer weniger Leuten – die berühmte Schere. Wir lassen uns ausbeuten, wir beuten aus. Und einige wenige profitieren davon. Heute sind wir über die Produktionsbedingungen in XXX empört, morgen schauen wir nach günstigen T-Shirts bei Amazon (ich selbst bin davon nicht ausgenommen).

Die Lösung?

Was lässt sich dagegen machen? Erstens ist es sinnvoll, zu überprüfen, ob die Energierechnung tatsächlich nicht stimmt. Vielleicht ist es nur mein Kopf, der mir sagt: Schau mal, der oder die hat doch mehr und macht viel weniger! Dabei wäre mein Gefühl durchaus stimmig: Ich gebe genug und ich bekomme genug – auf allen Ebenen. Und ich brauche gar nicht nach rechts oder links zu schauen. Zweitens kann ich beschließen, dem Billig-Wahn etwas entgegenzusetzen, indem ich z. B. ohne Meckern die Steuern bezahle oder auch den Handwerker, ohne noch weiter mit ihm zu verhandeln. Ich könnte auch schauen (Natürlich im freiRaum, wo denn sonst! ;-) ), was die tiefer liegenden Gründe für meine Unzufriedenheit und die (Geld-)Energieblockade sind. Natürlich kostet das auch Zeit, Geld und Aufwand. Aber ganz nach dem Motto: To invest in yourself is the best investment of all. Ich persönlich sehe es so, dass es im Endeffekt viel teurer kommt, mit seinen Problemen und Blockaden weiter durchs Leben zu gehen, als in seine Entwicklung zu investieren. Und zu guter Letzt könnte ich schauen, wo es mir leicht fällt, Geld fließen zu lassen und wo nicht. Letzteres kann wertvolle Hinweise liefern: Vielleicht gebe ich mein Geld für etwas aus, was ich gar nicht brauche? Dann kann ich damit aufhören. Oder aber es gibt da noch Entwicklungschancen und ich kann an einigen Punkten loslassen und fließen lassen lernen.

 

Fragen zum Nachforschen und Ergründen

  • Was bedeutet Geld für mich? Lade ich Geld mit Bedeutungen auf? Verbinde ich meinen Selbstwert mit meinem Kontostand?
  • Was habe ich für ein Gefühl, wenn ich viel / wenig Geld habe? Ist es mir wichtig, viel Geld zu haben? Oder gehört es zu meinem Selbstverständnis, wenig Geld zu haben?
  • Wie viel Bargeld brauche ich in meinem Portemonnaie um mich wohl zu fühlen? Welche Summe wäre zu wenig? Welche zu viel?
  • Habe ich ein grundlegendes Vertrauen, dass ich immer genug haben werde, um durch das Leben zu kommen? Oder leide ich unter einem Mangelgefühl, befürchte, nicht genug zu haben oder habe tatsächlich nicht genug (gehabt)?
  • Habe ich schon die Erfahrung gemacht, dass ich Geld versucht habe festzuhalten oder anzusparen und ich dann vom Leben zum Loslassen gezwungen wurde, z. B. indem die Waschmaschine kaputtging oder das Auto eine zusätzliche Reparatur benötigte?
  • Gehe ich großzügig mit mir selbst um, auch in Bezug auf Geld? Oder bin ich geizig? Oder bin ich bei manchen Dingen geizig oder bei anderen großzügig? Bin ich zu anderen Menschen großzügiger als zu mir selbst oder umgekehrt?
  • Inverstiere ich Geld (und andere Energieformen) in meine Entwicklung? Mache ich das ganz selbstverständlich, weil ich weiß, dass jede Selbstinvestition sich langfristig auszahlt, und weil ich weiß, dass das Nicht-Investieren langfristig gesehen teurer kommen wird? Oder sind mir die Kurse, die Therapiestunden etc. (gefühlt) zu teuer und ich sehe ihren Sinn (noch) nicht? Oder stehe ich irgendwo dazwischen?

 

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Bildnachweis
Bild von Nattanan Kanchanaprat auf Pixabay