freiRaum · Zum Schäferstall 45 27324 Hämelhausen 04254 7114720 0176 456 473 12 (WhatsApp) kontakt@innerer-freiraum.de

Psychotherapie? Zum Begriff...

 

Inhaltsverzeichnis

 

Psychotherapie – nicht mein Lieblingswort!

Ich muss gestehen, ich mag das Wort „Psychotherapie“ nicht so gern. Trotzdem habe ich es in meiner Praxisbezeichnung stehen. Es gibt leider kein 100% passendes Wort für das, was ich anbiete. Innere Arbeit ist mein persönlicher Arbeitsbegriff. Das ist aber so eine Art Profi-Begriff und er wird vielen fremd sein. Ich spreche auch gern von einer inneren Entdeckungsreise. Oder von inneren Prozessen. Was ist aber mein Problem mit dem Begriff „Psychotherapie“?

Das klassische Verständnis von Psychotherapie und meine Art zu arbeiten

Mein klassisches Verständnis von Psychotherapie beruht auf einem Krankheitskonzept. Es gibt eine Diagnose und Methoden, die wieder zur Gesundung führen. Dafür erfordert es die sog. Compliance vom Klienten, sich diesem Konzept zu unterwerfen, also den Krankenstatus zu akzeptieren und zu beteuern, dass man sich um seine Gesundung bemühen wird. Dafür wird die Therapie von der Gemeinschaft (der Krankenkasse) übernommen. Die meisten Methoden sind auch Top-Down, also vom Intellekt ausgehend, kognitiv. Das alles ist aber nicht das, was ich anbiete. Ich arbeite ohne Krankheitskonzepte. Statt Compliance geht es mir um die grundsätzliche Bereitschaft oder Nicht-Bereitschaft für die eigenen Prozesse, ganz wertfrei und ohne Beteuerungen, weil man diese Bereitschaft nicht so ohne Weiteres ändern kann. Ebenfalls ist es mir wichtig, den Prozess auf Augenhöhe zu gestalten, auch wenn ich für den professionellen Part zuständig bin. Das ist für mich kein Widerspruch, ganz im Gegenteil. Ganz oft sage ich meinen Klienten, dass sie nichts einfach so hinnehmen sollen, was ich zu ihnen sage, sondern immer mit ihrer inneren Wahrnehmung abgleichen und mir davon berichten. Mit dieser Vorgehensweise bin ich sehr zufrieden, da ich direktes Feedback bekomme und der Klient die Kontrolle über seinen Prozess behält. Im Endeffekt ist es auch das, was in die Selbstständigkeit führt, auch wenn dann einige Klienten bereits nach wenigen Sitzungen nicht mehr kommen, weil sie so weit zufrieden sind und sich gestärkt fühlen. Ich könnte es mit mir aber auch nicht vereinbaren, Menschen in Abhängigkeit zu halten, nur um von der Psychotherapie leben zu können. Das ist nicht mein Weg, schreibe ich mir doch Freiraum und Selbstbestimmung auf die Fahnen.

Das Besondere an meinem "Psychotherapie"-Angebot mithilfe einer Smartphone-Metapher erklärt

Ich möchte heute mit einer Smartphone-Metapher erklären, was mein Angebot ist. Sie haben sicherlich ein Handy. Fast jeder hat heutzutage ein Handy und weiß, dass das Handy über ein Betriebssystem und einige vorinstallierte Apps verfügt. Man kann sich auch zusätzliche Apps herunterladen und installieren. Nicht alle sind mit dem Betriebssystem kompatibel. Irgendwann ist außerdem der Speicher voll. Oder einige Apps behindern die Arbeit von anderen Apps. Die Psychotherapie im klassischen Sinne beschäftigt sich damit, den Apps zu einem besseren Funktionieren zu verhelfen. Das heißt, man verändert hier und da die ein oder andere Einstellung, man optimiert den Speicherplatz. Vielleicht wird sogar etwas gelöscht oder ein Update wird aufgespielt. Das ist eine Möglichkeit an die Sache heranzugehen und ich möchte diese Möglichkeit keineswegs geringschätzen. Es kann sein, dass Sie genau die richtige für Sie ist!

Im Unterschied dazu gehe ich in meiner „Psychotherapie“ mit dem Klienten an sein Betriebssystem. Es werden die Einstellungen des Gesamtsystems geändert. Ich mache es übrigens nicht, dazu bin ich nicht befugt. Aber ich zeige, wie man es selbst machen kann, sofern man das will. Übrigens sind diese Einstellungen gut versteckt und geschützt, so dass man nicht so einfach an sie herankommt. Auch bei den Handys ist es so, dass man den sog. Entwicklermodus aktivieren muss. Und auch da kommt man, sofern ich richtig informiert bin, nicht an alles heran. Wenn Sie bereit sind, begleite ich Sie also an die Grundeinstellungen Ihres Betriebssystems. Mehrmals wird da eine Warnung auftauchen oder eine Barriere oder ein anderer Schutz. Ich werde Sie anleiten, wie Sie damit umgehen können, so dass Sie im Endeffekt Ihre Grundeinstellungen Stück für Stück so verändern können, wie es für Sie stimmig ist. 

Auf dem Handy gibt es einige vorinstallierte Apps, die sich gar nicht deinstallieren lassen. Genauso ist es in der Psyche. Nur: Ein Profi weiß, wie man diese Apps vom Handy löscht. Und in der Psyche ist es genauso. Es gibt Wege, auch da diese Apps zu deinstallieren, z. B. die Mangelgefühl-App oder die Wertlosigkeits-App. Es klingt relativ einfach. Es ist auch kein kompliziertes intellektuelles Konzept. Allerdings dauern solche Prozesse um die 2 Stunden, da man nicht eben einfach so etwas umstellen kann. Der Zugang muss hergestellt werden, der Schutz überwunden, die Einstellungen modifiziert und eingespeichert werden. Am Ende folgt eine Integrationsphase... Einige Klienten berichten von einem leichten Schwindelgefühl – sie sind dabei ein neues Gleichgewicht zu finden. Nach wenigen Minuten ist die Orientierung wieder da und das Gleichgewicht gefunden.

Welchen Weg wollen Sie gehen?

Ich hoffe, dass dieser Einblick in meine Denkweise Ihnen hilft, einzuschätzen, ob Psychotherapie oder „Psychotherapie“ für Sie der richtige Weg ist. Wenn Ihnen ein besserer Begriff als Psychotherapie für das einfällt, was ich mache, schicken Sie ihn mir bitte per Mail zu! Ich wäre Ihnen dankbar. Wer weiß, vielleicht werde ich irgendwann meine Bezeichnung ändern. Ansonsten würde ich mich sehr freuen, Sie in meiner Praxis begrüßen zu dürfen, sofern „Psychotherapie“ für Sie der richtige Weg ist.

Nachtrag vom 04.02.2021

Der aktuell passendste Begriff für das, was ich anbiete, ist Transformation. Ich initiiere (Dafür ist ein expliziter Auftrag an mich erforderlich) und begleite Transformationsprozesse. Sie können auch Heilungsprozesse beinhalten oder in Gang setzen.

 

Fragen zum Nachforschen und Ergründen

  • Welchen Weg möchte ich gehen? Den der klassischen Psychotherapie oder fühle ich mich von der "Psychotherapie" angezogen?
  • Bin ich hier im freiRaum grundsätzlich richtig oder wäre es besser, wenn ich mir noch andere Angebote ansehe?
  • Was finde ich an der freiRaum-Botschaft anziehend? Kann ich es in Worte packen oder ist es nur ein Gefühl? Oder macht sie mir hingegen viel Angst oder schreckt mich auf eine andere Art ab, so dass ich lieber nach einem anderen Angebot Ausschau halte, das nicht so radikal daherkommt?
  • Was verspreche ich mir von den Sitzungen im freiRaum? Was wäre mein Ziel? Oder habe ich vielleicht sogar mehrere Ziele? Welche Apps sollen deinstalliert werden? Welche Grundeinstellungen sollen geändert werden?
  • Spüre ich bereits den Impuls, einen Termin zu vereinbaren, oder ist es besser, wenn ich mir noch etwas Zeit lasse, so dass der Impuls reifen kann?
  • Jagt mir die freiRaum-Radikalität etwas Angst und Schrecken ein? Befürchte ich, dass im freiRaum Dinge ans Licht kommen könnten, für die ich noch nicht bereit bin? Könnte ich mir vorstellen, diese Ängste zum Thema einer Sitzung zu machen und mich direkt mit ihnen zu beschäftigen? Oder braucht es einfach noch etwas Zeit? Oder ist mein Leidensdruck noch nicht hoch genug, so dass in meinem Leben noch mehr passieren muss, damit ich den Entschluss fasse, in den freiRaum zu kommen?
  • Bin ich bereit, die Opferrolle ein Stück abzustreifen und Verantwortung für meine Heilung zu übernehmen? Bin ich bereit, Zeit, Geld und Energie in dieses Vorhaben zu investieren? Wenn die Antwort "Nein" oder "Noch nicht" lautet: Was müsste in meinem Leben passieren, damit sich meine Bereitschaft erhöht? Oder halte ich lieber noch eine Weile an meinen Symptomen und an meinem Leiden fest? Oder suche ich irgendwo ein Wundermittel oder eine Wunderheilung, die meine Probleme und Symptome zum Verschwinden bringen würden, ohne dass ich meine Komfortzone verlassen muss?
  • Wäre ich bereit, mir mein Leben im Sinne des großen Ganzen anzuschauen? Was sind meine Fähigkeiten und Talente? Welchen Sinn haben sie? Was sind meine Lebensaufgaben? Kenne ich sie überhaupt? Was muss ich noch klären und loslassen, um mich besser mit mir selbst zu verbinden und meine Lebensaufgaben zu leben und zu erfüllen?

 

Zurück zum Blog

 

Bildnachweis:
Bild von Arek Socha
Bilder von Comfreak