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Das Fließen der männlichen Ur-Kraft in sich und in der Familie wiederherstellen

 

Inhaltsverzeichnis

 

Der moderne Mensch ist ein Individualist, der im Moment dabei ist, die Grenzen seines freien Willens auszureizen um zu schauen, wo er damit hinkommt und wie weit. Das ist auch eine wichtige Lernerfahrung und deren Ergebnis wird uns gerade auf allen Ebenen sehr klar aufgezeigt. Wer mit dem Experiment "Ich mache, was ich will", dabei ist v. a. ein Kopf- und nicht ein Herz-Wollen gemeint, genug Erfahrung gesammelt hat, ist herzlich willkommen, zum Kollektiven zurückzukehren. Und nein, dafür muss er nicht seine Individualität opfern. Ganz im Gegenteil: Durch das Einbinden in das Kollektive kann seine individuelle Kraft erst richtig in vollem Glanze erstrahlen. Für diesen Prozess braucht er den Rückhalt der Ur-Väter, also der männlichen Ahnen.

Das Leben ohne

Ohne die Anbindung an die männliche Ur-Kraft ist das Leben ziemlich anstrengend. Der Mensch muss sich stets bemühen, Leistung zu erbringen, sich anstrengen, schauen, was er so alles erreicht. Er muss alles aus eigener Kraft schaffen und ist dann häufig doch müde und erschöpft. Dieses Gefühl des Gehalten- und Beschützt-Werdens in der Welt fehlt ganz oder zum Teil. Es sind ständig Ängste und Sorgen im Spiel. Oder aber man verdrängt sie, legt sich eine starke Hülle an, die sehr selbstsicher und selbstbewusst wirken kann. Schlimmstenfalls kommt es zu Panikattacken oder anderen Angsterkrankungen. Letztere sind häufig auf der Körperebene angesiedelt und betreffen z. B. das Herz oder die Lungen. 

Der abwesende Vater

Bei vielen Menschen fängt die Abkopplung von der männlichen Ur-Kraft, deren ein Bestandteil die väterliche schützende und Halt gebende Kraft ist, mit der Erfahrung des abwesenden Vaters an. Vielleicht verlässt er schon früh die Familie, dann ist diese Kraft praktisch überhaupt nicht vorhanden. Oder der Vater ist körperlich anwesend, aber nicht emotional. Oder er vermittelt das Einzelkämpfertum oder das Leistungsdenken statt Schutz, Sicherheit und Geborgenheit. Es kann auch passieren, dass die Abkopplung erst später stattfindet. Bis zur Pubertät erlebt z. B. das Mädchen den Vater noch als liebevoll-beschützend. Ab der Pubertät verändert sich die Beziehung. Die emotionale Ebene schwindet, weil der Vater vielleicht Angst vor dem Mädchen hat, das nun zur Frau wird, und nicht weiß, wie er mit ihr und auch seinen Berührungsängsten umgehen kann. Gleichzeitig schwappen die Druck- und Leistungsmuster rüber. Wenn Ihr Vater für Sie schon immer der Fels in der Brandung war, dann können Sie sich glücklich schätzen. Aber warum lesen Sie dann diesen Artikel?

Unterbrechung zwischen den Generationen

Ein häufiger Fall ist, dass der Fluss der männlichen und väterlichen Energie bereits zwischen anderen Generationen unterbrochen wurde. Diese Brüche gilt es zu reparieren. Zuständig in der Familie ist dafür derjenige, der es kann. Wenn Sie das hier lesen, dann sind Sie dafür zuständig. So einfach ist das. Die empfohlene Herangehensweise besteht darin, sich erst einmal grundsätzlich mit den eigenen männlichen Ahnen zu verbinden, sich ihrer Kraft und Unterstützung zu versichern, sich ihren Segen für den eigenen Lebensweg zu holen, ihren Stolz auf einen selbst zu fühlen. Das Fühlen dieser Kraft im Rücken kann durch kein Kopfkonstrukt und durch keinen vertrauensspendenden Glaubenssatz ersetzt werden. Es ist eine archetypische Energie, an die man entweder angeschlossen ist oder nicht. Anschließend folgen die Reparaturen der einzelnen Brüche, als Erstes in der inneren Beziehung zwischen sich und dem eigenen Vater. Für Frauen auch zwischen sich und dem inneren Mann, also der Partnerenergie, falls nötig. Es ist nämlich möglich, dass man mit der Partnerenergie d'accord ist, mit der Vaterenergie aber nicht. Das mag verwunderlich klingen, aber genau so habe ich das in meinem Leben erlebt. Probleme mit Männern? Eher Fehlanzeige in meinem Leben. Ich mochte Männer schon immer gern und habe mich gut mit ihnen verstanden. Mit meinem Partner bin ich lange zusammen. Natürlich gab es Konflikte und Krisen, durch die wir dann gewachsen sind. Dass ich da noch massiv in der männlichen Ur-Kraft etwas zu bereinigen habe, das war mir absolut nicht klar, habe ich mich doch als jemanden gesehen, der eher Probleme mit der Mutter und der mütterlichen Kraft hatte. Ich ging auch davon aus, dass meine Mutter diejenige war, die viel Druck auf mich ausübte, und nicht mein Vater, den ich als Kind als sanft und ängstlich erlebte, sich zwischen den verschiedenen Frauen (Mutter, Frau, Tochter) in seinem Leben aufreibend. Nun, da hatte ich falsch vermutet, denn die Energie, die ich da vererbt bekam, hinter all der Ängstlichkeit und Sanftheit, war doch sehr ehrgeizig, leistungs- und druckorientiert, was ja wiederum auf Ängste hinweist. Und wie entstehen Ängste? Richtig, wenn es an Sicherheit und Schutz mangelt. Und warum mangelt es an Sicherheit, Schutz und auch an Vertrauen? Ja, weil die männliche und väterliche Ur-Kraft nicht fließt. Wenn Sie z. B. an Panikattacken leiden, ist die Wiederherstellung dieser Kraft die Lösung Nummer 1 für Ihr Problem. Ebenso, wenn Sie nicht genug "Erfolg" im Leben haben.

Wenn die Frauen die Hosen anhaben

In vielen Familien mussten die Frauen beide energetische Positionen, die des Mannes und die der Frau, besetzen. Die Männer waren z. B. im Krieg. In ihrem Leben hatten sie gar keine andere Wahl, aber die Glaubenssätze und Lebenseinstellungen sowie die energetische Positionierung wurden über Generationen weitergegeben, auch wenn sich die Lebensbedingungen und Möglichkeiten stark verändert haben. Bei der Aufstellung einer Klientin war ich zuerst überrascht, dass sie die Männer links und die Frauen rechts positionierte. Wir vertrauten ihrer Intuition und der Sinnhaftigkeit. Die Frauen waren sehr stark, allerdings auch nicht in ihrer weiblichen Kraft, sondern hart und kämpferisch, und nahmen beide energetische Positionen, die männliche und die weibliche ein. Und die Männer saßen auf dem Boden, fast wie am Boden zerstört. Die Klientin selbst war verständlicherweise voller Vorwürfe, hat sie doch selbst unter der energetischen oder auch tatsächlichen Abwesenheit der Männer gelitten. Die Ordnung in ihrem System war grundlegend gestört. Sie musste sich zuerst auf die Augenhöhe mit den Männern begeben. Erst als sie ihre Geschichte fühlend anhören konnte, verschwand die Schuldzuweisung und die Männer kamen langsam in ihre Kraft. Den Frauen in ihrem System war es wichtig, dass sie auch selbst ihre Frau und ihren Mann stehen, also selbständig sein kann. Das wollte sie auch und konnte sich so schon einmal mit der männlichen Kraft mit dem Segen der Ur-Mütter verbinden. Am Ende stellten wir die Energien doch um, so dass sie ihren archetypisch zugewiesenen Platz einnahmen. Große Erleichterung machte sie im Familiensystem breit.

Die Partner-Energie

Für die Frauen hat die männliche Ur-Energie zwei wichtige und sehr unterschiedliche Aspekte: ihre väterliche Komponente und die partnerschaftliche. Ein Partner auf Augenhöhe ist der Traum einer jeden Frau, aber kann sie seine Energie auch halten, in sich aufnehmen und wirken lassen? In Aufstellungen und auch auf inneren Reisen haben wir eine gute Möglichkeit, dies zu erproben, Ängste davor abzubauen und in Kontakt damit zu kommen. Es ist in erster Linie ein energetisches Geschehen und kein Kopf-Kontakt. Und die Frau muss selbst in ihrer Energie sein. Ein Partner auf Augenhöhe ist eben keine Stütze. Sie muss imstande sein, sich grundsätzlich selbst im Leben tragen zu können.

Das Missverständnis mit der Gewalt

Wer einen autoritären oder sogar einen schlagenden Vater erlebt hat, hat verständlicherweise Angst vor der ur-männlichen Energie und verwechselt sie mit Machtmissbrauch und Gewalt. Machtmissbrauch und Gewalt resultieren allerdings aus dem Fehlen dieser Energie, sie sind angst-basiert. Die ursprüngliche männliche Energie ist ruhig, kraftvoll, beschützend, Raum gebend, Sicherheit und Vertrauen spendend. Ohne sie sind wir wie ein Baum ohne Wurzeln. Wir sind dann auf der Suche nach jemandem, der uns stützen kann. Dies kann der Partner sein, eine Freundin, ein Therapeut oder sogar eine Glaubensrichtung oder eine Weltsicht. Haben wir die Ahnenverbindung, können wir uns von unseren Ur-Vätern (und natürlich auch von den Ur-Müttern, aber etwas anders, da ihre Energie anders ist) stützen lassen. Wir können uns fallen lassen; wir müssen uns nicht mehr anstrengen, wir sind gut so wie wir sind und wir gehen vertrauensvoll unseren Weg. Wir sind keine Einzelkämpfer mehr und müssen niemandem mehr beweisen, dass wir es alleine können. Wir haben ein starkes Gefühl der Zugehörigkeit zu uns, zu unseren Ahnen, zu dieser Welt. Auf Veränderungen reagieren wir flexibel und offen. Wir erkunden neue Wege und Möglichkeiten und sind bereit Neues zu lernen. Dafür bringen wir die nötige Selbstdisziplin mit. Alles ist gut und alles bleibt gut.

Die Kraft der Tiere

In jedem von uns stecken auch mächtige Tier-Anteile. Das sind innere Qualitäten, die archetypisch durch verschiedene Tiere repräsentiert werden. In unserer verkopften Welt, in der alles unterhalb des Halses, bestenfalls unterhalb der Taille, Panik auslöst, schneiden wir uns von unseren wichtigsten Kraftquellen ab. Die Verbindungen zu den Ahnen, zu den männlichen wie zu den weiblichen, gibt uns die Möglichkeit, uns wieder oder noch besser an diese urtümlichen Energiequellen anzuschließen. Nicht umsonst nennt man sie Krafttiere.

 

Empfehlungen für eigene Arbeit: Heilreisen von Robert Betz, wie z. B. "Befreie deine Ahnen, deine Familie und dich", "Deine Großeltern und Eltern" oder besonders "Mein Vater und ich", das Orakelset von Colette Baron-Reid "Das Orakel der Krafttiere: 68 magische Karten mit Anleitungsbuch".

 

Fragen an das Ich

  • Wie viel Väterlichkeit hast du erfahren? Erfasse es intuitiv, lasse es dir anzeigen. Sei nicht überrascht, wenn der angezeigte Wert von deiner bisherigen Überzeugung abweicht, ob positiv oder negativ.
  • Hattest du einen autoritären und harten oder eher einen sanften und ängstlichen Vater? Wie hat er dich geprägt?
  • Spürst du den Rückhalt deiner männlichen Ahnen im Rücken, ihre tagtägliche Unterstützung oder fühlst du dich als Einzelkämpfer?
  • Wenn du eine Frau bist: Wie sieht deine Beziehung zu Männern aus? Wie urteilst du und wie denkst du über sie? Wie ist die Beziehung zu deinem Partner? Wie urteilst du, was denkst du über ihn?
  • Wie sicher fühlst du dich im Leben? Wie steht es um dein Urvertrauen? Fühlst du dich vom Leben getragen und unterstützt?

 

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