Vom Kinder(nicht)bekommen in die Ekstase: die Urweiblichkeit aktivieren
Die Frau bringt die Fähigkeit ein Kind zu bekommen mit sich. Sie kann sich dafür oder dagegen entscheiden, wichtig ist allerdings, dass sie diese Kraft, die eine Ur-Kraft ist, lebt. Viele Frauen haben in ihrem Leben abgetrieben. Einige leiden noch Jahre später daran, andere behaupten, dass es ihnen nichts ausgemacht hat und sie damit in Frieden sind. Das mag vielleicht stimmen. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass sich dahinter noch ein ganz anderer Schmerz verbirgt und die Entscheidung zur Abtreibung nicht primär diesen Schmerz verursacht. Aber eins nach dem anderen.
Die Entscheidung
Die Entscheidung für oder gegen ein Kind ist sehr einschneidend im Leben einer jeden Frau. Manche wollen ein Kind, haben dann aber einen Abgang. Andere wollen es nicht und bekommen es dann oder bekommen es eben nicht. Das ist ganz schön viel Macht, die da in den Händen einer Frau liegt. Die Macht über Leben oder Tod. Egal, ob sie nun das Kind bekommt oder nicht, schenkt sie ihm in jedem Fall ein Leben, egal wie kurz es auch sein mag, und auch den Tod, denn jeder Mensch wird sich mit seiner Vergänglichkeit und der Vergänglichkeit seines Ichs, seines Körpers, auseinandersetzen müssen. Natürlich ist dann mit einer Abtreibung der Schmerz der Täterschaft verbunden: Man habe gegen das Leben entschieden, denn das Leben hat ja dieses Kind geschickt. Man habe sich also gegen das Leben gestellt, gegen etwas Übergeordnetes. Sich zu dieser Täterschaft zu bekennen und diesen Schmerz auszudrücken ist wichtig. Im Hintergrund wirkt aber etwas ganz Urtümliches: der Wunsch, das Kind zu nähren und zu lieben, gegen den sich die Frau entschieden hat und was sie unerträglich schmerzt, auch wenn es ihr vollkommen unbewusst sein mag. Diese urtümliche Kraft ist stärker als ihre persönliche Macht. Und sie wird sich über kurz oder lang durchsetzen und sie heilen, sofern sie sich darauf einlässt.
Die unvollständige Frau
In unserer Kultur ist die Frau in ihrer Energie häufig unvollständig. Manchmal fühlt sie sich als Opfer. Oder sie versucht es auszugleichen, und männlicher zu werden als jeder Mann, die typische Karrierefrau. Oder sie versucht alles unter einen Hut zu bringen: Partnerschaft, Kinder und Heim, Arbeit. Manchmal hat sie sogar verschiedene "Ichs", um im jeweiligen Kontext funktionieren zu müssen. Im Grundsatz bringt aber jede Frau zwei Hauptenergien mit: Sie ist ein geistiges Wesen und ist mit dem Leben in seinem Ursprung verbunden; und sie ist ein irdisches Wesen und verfügt über die Schöpferkraft, Leben zu geben, es zu nähren und es wieder zu nehmen, und ist so auch mit dem Leben in seinem Ursprung verbunden. Diese beiden Anteile sind aber häufig getrennt, auch körperlich, es gibt die Beine und den Unterleib. Und dann gibt es noch den Oberkörper und den Kopf. Spannenderweise verfügt der Oberkörper der Frau über eine magische Verbindungsstelle zum Unterleib: die Brüste. Nicht umsonst werden ausgerechnet die weiblichen Brüste mit vielerlei Bedeutungen aufgeladen und die männlichen eben nicht, obwohl auch die Männer über Brustwarzen verfügen und die Anlage durchaus auch auf diese Welt mitbringen.
Der Weg in die Heilung: die ganze Frau
Damit die Frau in dieser Zweiteilung wieder eins werden kann, muss sie also ihre unteren Energien mit den oberen Energien vereinen. Die Frauen in der reifen Phase benutzen dafür die Kraft ihrer Hormondrüsen, produzieren Sexualkraft und ziehen diese mithilfe der geistigen Kraft (der eigenen oder im Kreise von anderen Frauen) nach oben. Die Sexualkraft transformiert sich, verbreitet sich in den Brüsten, wo sie sich mit der Mutternährkraft vereint und diese erst vollständig macht, und erzeugt so einen heilsamen Kreislauf. Es fühlt sich so an, als würde die Energie aus dem Unterleib nach oben in die Brüste strömen, aus diesen wieder austreten, nach unten gehen und wieder in eine einströmen. Dieser Kreislauf kann schon für die Heilung vieler Themen, die mit Macht-/Ohnmacht- und anderen Täter-Opfer-Dynamiken verbunden sind, genutzt werden. Wobei auch eine Vorklärung dieser Themen gleichzeitig eine Grundlage zur Aktivierung dieses Kreislaufes darstellt.
Ekel, Angst, Ohnmacht als Zugangsemotionen
Der Widerstand gegen die Aktivierung dieses (tantrischen) Kreislaufes zeigt sich in körperlichen Reaktionen, häufig linksseitig: Hüfte, Schulter, Knie, Fuß, sehr häufig in der Stelle zwischen Herz und Solarplexus und an der entsprechenden Stelle am Rücken. Das ist übrigens die Stelle, an der die BH-Schnalle sitzt, die die Energie im Rücken unterbricht. Emotional haben wir es dann mit Ekel und Übelkeit und Angst bis hin zu tiefer Ohnmacht zu tun. Manchmal auch mit (rasender) Wut. Als Gegenpol für die Heilung brauchen wir sowohl die Energie von oben, ähnlich Reiki, als auch die von unten. Im Wurzelchakra muss Ur-Vertrauen generiert werden. Es kann direkt im Wurzelchakra fühlbar sein oder sich wie ein weiter, meist schwarzer Raum im Beckenbereich anfühlen. Übrigens haben die weisen Frauen nicht umsonst weite lange Röcke getragen, die bis zum Boden reichten. Ein Rock, anders als die Hose, ist ein Symbol von Einheit, und verband sie so mit der Erde auf die nicht-polare Art und Weise. Man kann sich das wie eine Ur-Vertrauenssäule im Becken und zwischen den Beinen vorstellen. Dass die Männer versucht haben, das nachzuahmen (Priester vieler Regionen tragen lange Roben, also Röcke), hat ihnen wenig geholfen, sich mit der Ur-Kraft zu verbinden. Wenn die Frau dieses Ur-Vertrauen noch nicht komplett selbst generieren kann oder auch wenn sie es schon kann, ist es sehr nährend, sich mit anderen Frauen im Bunde der heiligen Schwesternschaft zu verbinden und den Prozess gemeinsam zu durchleben. Das stärkt die Frau enorm. Sie erlebt die anderen Frauen, als wären sie die Ur-Göttin. Und das sind sie in dem Moment auch. Aus dieser Energie heraus kann sie alles heilen, was in ihrem Leben sonst unheilbar erschien, sei es Abtreibungsschmerz, Missbrauch, andere abscheuliche Dinge oder Depressionen. Auch kann sie ganz anders auf die Familiendynamik einwirken und ihre Ahnen aus den Macht-Ohnmachtskreisläufen befreien.
Verzicht auf Macht
Nun sind wir bei den eigenen tiefen Schattenthemen angelangt. In jeder von uns lauert ein Anteil, der Macht haben und Ohnmacht vermeiden will. Diesem Anteil müssen wir uns stellen und ihn überwinden. Dies geschieht durch eine bewusste Entscheidung zur Kontaktaufnahme trotz Ohnmacht oder durch Verzicht auf Macht, je nach Konstellation. In meinen Energiearbeiten mit Klienten lasse ich die Klienten aus der Position der Ohnmacht heraus die Energien, die sie ohnmächtig machen, ganz langsam und bewusst annehmen. Die Annahme löst die Ohnmacht auf, neue Möglichkeiten tun sich auf, das Ur-Vertrauen wird gestärkt und die Überzeugung, dass das Leben es gut mit einem meint. Schwieriger ist es manchmal mit dem Anteil, der die Kontrolle, die Macht behalten will (oder sich alternativ als Überheblichkeit oder falsche Bescheidenheit ausdrückt und am Ende nur ein Versteck-Spiel aus Angst vor echtem Kontakt spielt. Häufig macht dieser Anteil auch aus Mücken Elefanten, bläst Dinge auf, plustert sich auf.). Hier muss man sich klar machen, dass es viel bessere Mechanismen gibt, die Kontrolle zu behalten: Man lässt sie auf der psycho-sozialen Ebene, also der Ebene der Person los, und generiert sie auf der Ebene der Energie. Das ist auch das, was Tantra bezweckt: die Kontrolle über die eigenen Energieflüsse und auch die Offenheit für den Energieaustausch mit der Umwelt. Durch das gestärkte Ur-Vertrauen wird die Ekstase- und Freudefähigkeit weiter gestärkt oder erweckt: Die Frau ist in jedem Moment in sich ekstatisch, manchmal sanfter und feiner, manchmal stärker und intensiver. Es ist das Leben selbst, das in ihr pulsiert.
Der andere Weg
Nun haben sich manche Frauen für das Kind entschieden. Wenn sie bereits ein Ja in sich zum Kind, zum Gebären, zu Ihrer Schöpferkraft hatten, dann haben sie die Geburt als orgastisch erlebt. Das haben die wenigsten Frauen so erlebt, die meisten hatten Schmerzen statt Orgasmus. Beim Stillen kommt es allerdings häufiger vor, dass Frauen sehr sinnliche Momente mit ihrem Baby erleben (und manche verurteilen sich dafür oder schämen sich!). Wenn sie sich darauf einlassen, so transformiert das bereits ihre Sexualkraft ein Stück weiter in die Schöpferkraft, der oben beschriebene Kreislauf entsteht, und dann können sie sehr intime Momente, die nichts mit normaler Sexualität oder gar mit sexuellem Missbrauch zu tun haben, mit ihrem Baby erleben. Das ist Magie pur. Wenn Frau ein Kind hat, es aber mit ihm nicht erlebt hat, kann sie es in einer Gemeinschaft mit anderen Frauen und mit sich selbst nachholen, ihre Energien aktivieren und den Schmerz spüren, der sich in ihr gebildet hat, weil sie es zuvor nicht ausleben und es mit ihrem Kind nicht leben konnte. Frauen, die keine Kinder, ob lebende oder tote, haben, können das natürlich auch. Sie bringen die Geburt energetisch zu Ende und ihre Mutterliebe zum Ausdruck.
Das Leiden des Kindes
Viele Kinder sind wütend auf ihre Mutter oder haben sonst ein Gefühl, dass irgendetwas in der Beziehung fehlte. Noch im Erwachsenenalter sind einige Eltern-Kind- und besonders die Mutter-Tochter-Beziehungen von Auseinandersetzungen oder einem Schatten geprägt, dass irgendetwas nicht gegeben worden ist. Die Eltern wundern sich manchmal, haben sie doch auf der menschlichen Ebene ihr Bestes gegeben und ihr Kind geliebt. Das Kind hat es anders empfunden, auch wenn es es nicht in Worte packen kann, und verlangt häufig noch im Erwachsenenalter nach einer Nachnährung, besonders von der Mutter. Wenn das Kind das nachfordert, erweckt es in der Mutter ein Schuldgefühl. Einige geben dem nach und versuchen das Kind zufriedenzustellen, was nicht so recht funktioniert. Andere wehren das Schuldgefühl ab und lassen sich erst gar nicht ein. Manche Kinder verzichten auf diesen Nachnährungs-Anspruch und verdrängen die Sehnsucht in den Körper. Manche können dann z. B. den Geruch ihrer Eltern / ihrer Mutter nicht ertragen oder finden ihn zumindest unangenehm. Man riecht die ungeklärten Themen, die man als Resonanz natürlich auch in sich trägt, und die Ekel auslösen. Vielleicht gab es einen Abtreibungsversuch, vielleicht ein untergeschobenes Kind (vielleicht auch einige Generationen zuvor, auch das tragen wir in uns), Ehebruch (auch egal in welcher Generation), Machtmissbrauch mit oder ohne sexuelle Komponente, also einen Ohnmachtskontakt mit der Schöpferkraft, die als nicht transformierte Sexualkraft vom Ego des Täters für sein Machtgefühl benutzt wurde. Und vor allem riecht man die Schuld, dass einem die vollständige Mutterenergie nicht zugeflossen ist.
Matriarchalen Energiefluss in der Ahnenlinie wiederherstellen.
Auf der Ebene der Familie und der Ahnen lohnt sich der Blick auf die matriarchale Ebene (alle weiblichen Ahnen, egal ob mütterlicher- oder väterlicherseits). Irgendwo muss es eine Unterbrechung der matriarchalen Energie gegeben haben (s. auch "Das Fließen der Mütterlichkeit in der Familie wiederherstellen"). Die eigene Aufgabe besteht darin, sich wieder an den Punkt anzuschließen, wo diese noch geflossen ist, und auf die Frauen, die sich abgekoppelt haben, mit Milde und Mitgefühl zu schauen. Sie werden dann, wahrscheinlich über einige Zeit ganz von alleine, an diesen Energiefluss angekoppelt werden. Anschließend kann die Frau wie bereits erwähnt am besten im Beisein von mindestens einer anderen Frau, die Energie aus dem Wurzel- und Sakralbereich hochfließen in ihre Brüste. Wenn auch dies verankert ist, wird frau damit beschäftigt sein, den Kreislauf auch in den Hals und dann in den Kopfbereich entstehen zu lassen, bis ihr ganzer Körper erfasst ist: Sanfte Ekstase ist die Folge.