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freiRaum-Geist: das Leben nach eigenen Regeln

 

Inhaltsverzeichnis

 

Der freiRaum-Geist

Zurück zu sich selbst zu finden ist DAS Ziel der freiRaum-Arbeit. Das Selbst ist der innere unkaputtbare Kern, der an den Lebensfluss angeschlossen ist. Ob der Mensch gut mit sich selbst und dem Leben verbunden ist, ist entscheidend für seine Lebensqualität auf allen Ebenen. Dabei geht es nicht nur um relativ oberflächliche Dinge des Alltags, sondern um die tiefe Erfahrung, das Leben als Geheimnis zu erleben und zu ergründen. Mit der Zeit schließt sich auch die vermeintliche Lücke zwischen dem Oberflächlichen und dem Tiefgründigen, denn: Alles an der Oberfläche, alle Wogen unseres Lebens, die kleinen und die großen, haben eine Verbindung zum Kern. Durch die Lebenserfahrung ist die Verbindung häufig mit Knicken, Unterbrechungen, Verfärbungen und Vergiftungen belegt. Vergleichbar ist es auch mit dem Empfang eines Radiosenders, bei dem das starke Rauschen das klare Erkennen der Stimme verhindert. Das Rauschen muss weg, damit die Wellen störungsfrei ankommen und die innere Stimme gehört werden kann. Entscheidet man sich dafür, die innere Stimme klar und deutlich zu vernehmen, wird man im nächsten Schritt ihr folgen müssen, was weitgehende Konsequenzen, im Angenehmen wie im Herausfordernden, für das eigene Leben hat. 

Eigene Regeln

Folgt man also der inneren Stimme, wird man nach seinen eigenen Regeln leben. Einige Regeln sind unveränderbar, da sie unserem Wesenskern entsprechen. Andere ändern sich je nach Alter, Reife und Fortschritt auf dem eigenen Lebensweg. Dabei ist der individuelle Stand von entscheidender Bedeutung dafür, wie streng die Regeln greifen. Was das Leben einem Kind problemlos durchgehen lässt, z. B. eine sehr hohe Anpassung an die Lebensumstände zwecks Überleben, ist einem Erwachsenen nicht mehr angemessen. Er sollte imstande sein, zu sich zu stehen und für sich und seine Werte auch in seinem Leben einstehen zu können. Für einen älteren Menschen gelten wiederum andere Regeln: Von ihm erwartet das Leben Weisheit und Gelassenheit und ein Einwirken-Können auf andere alleine durch seine Präsenz, aber auch die Weitergabe von Wissen und Erfahrung. In unserer Gesellschaft ist schon der komplette Übergang vom Kind zum Erwachsenen fast eine Sache der Unmöglichkeit. Und so haben wir es meist mit pseudoerwachsenen und nicht mit erwachsenen Menschen zu tun, die zu Schutzmechanismen greifen müssen, um das Kind in sich zum Schweigen zu bringen, statt es an die Hand zu nehmen. Zu den Übergängen komme ich aber im nächsten Abschnitt.

Das Leben nach den eigenen Regeln wird häufig mit Willkür und Beliebigkeit verwechselt: "Dann kann ja jeder tun, was er will!" Ja, das stimmt. Aber dafür muss der Mensch wissen, was er wirklich will, und zwar als er in Verbindung mit seinem Selbst. Ich könnte dann so tun, als wäre ich eine Musikerin, und mich dann wundern, warum das Leben mich nicht auf diesem Wege fördert und die Türen verschlossen bleiben. Wenn ich keine Musikerin bin, kann ich zwar entscheiden, eine sein zu wollen, aber es ist kein tiefes Wollen, das meinem Wesenskern entspringt. Umgekehrt kann ich verweigern, Heilerin zu sein oder zu werden, was meinem Kern entspricht, und mich dann wundern, warum es mir schlecht geht oder ich sogar krank werde.

Die andere Seite der inneren Regeln beinhaltet eine innere Ampel. Sie basiert auf dem inneren Wertesystem, das mit dem Wesenskern verbunden ist, und auf dem aktuellen Entwicklungsstand. Und natürlich sind Fehler erlaubt, denn sie dienen dem Lernen. Die Entscheidungen werden dann in Verbindung mit der inneren Ampel getroffen und nicht, weil irgendetwas z. B. Vor- oder Nachteile bringt. Je höher die Reife und das Verantwortungsbewusstsein eines Menschen, desto klarer wird auch seine innere Ampel. Dinge, die früher gingen, gehen dann nicht mehr. So wird er gefragt, sein Leben immer wieder nach seinem aktualisierten Stand auszurichten. Das kann auch herausfordernd werden, denn die inneren Regeln stimmen nicht zwangsläufig mit den äußeren überein. Manchmal sind sie sogar konträr zueinander. Bei vielen Menschen befindet sich die innere Ampel im Nebel, also müssen sie ersatzweise äußere Ampeln zur Orientierung heranziehen. Manchmal haben sie Erfolg damit, denn die äußere Ampel kann ja auch mehr oder weniger zufällig mit der inneren übereinstimmen. Häufig eignet sich aber die äußere Ampel nur zur groben Orientierung, wie das für ein Kind eine gute Ausgangsposition wäre. Das Feintuning muss es dann (inkl. Anleitung und Hilfestellung durch Erwachsene) erlernen, bevor es erwachsen wird und nach der eigenen Ampel Entscheidungen trifft. Manche äußeren Ampeln sind sogar schädlich, lebensfeindlich und gewalttätig. Viele Menschen haben aber gelernt, sie nicht als solche zu erkennen oder sie sogar gut zu finden (mehr dazu unter "Verdrehungen"). Die Lösung: die innere Reise antreten, den Nebel lichten und die inneren Regeln kennenlernen und erproben. Dafür braucht es Mut.

Auch wollen die eigenen inneren Regeln (im Unterschied zu den äußeren, menschengemachten) niemandem aufgezwungen werden. Das Aufzwingen-Wollen bzw. der Wunsch, dass sich auch andere an Regeln, egal welche, halten, weil man sich eben daran zu halten hat, ist ein Zeichen von Überanpassung und Gehorsam: Man kennt die eigenen Regeln schlechtweg nicht, unterwirft sich fremden Regeln, nimmt die Überanpassung nicht wahr, weil man sie nicht wahrnehmen darf, da deren Wahrnehmung das Selbst- und Weltbild gefährden würde, und zwingt andere darein. Unsere Erziehung basiert auf diesen Prozessen, auch wenn offensichtliche Gewaltanwendung mittlerweile verboten ist. Man kann es aber auch ohne Peitsche schaffen, dann eben mit Zuckerbrot, Gaslighting oder anderen feinen Manipulationen. Das ist sogar umso wirksamer, da Zucker-Gewalt schwerer zu erkennen ist. Und so wissen viele Menschen nicht, dass sie manipuliert und in eine Unterwerfung gezwungen worden sind. Sie haben unbewusst verinnerlicht, dass es ein Tabu ist, diese Unterwerfung und Manipulation überhaupt erst wahrzunehmen. Meine innere Regel besagt: Dieser Sachverhalt muss ans Licht! (s. auch Die Konsequenzen des Gehorsams für die Entwicklung von Identität und Kreativität von Prof. Dr. Arno Gruen)

Die Übergänge meistern

Vom Kind zum Erwachsenen und dann zur weisen Frau / zum weisen Mann – das sind die natürlichen Entwicklungsschritte. Die meisten schaffen diese Übergänge nicht oder nur zum Teil, was man auch an der Anzahl der Krankheiten und Symptome in unserer Gesellschaft erkennt. Die Krankheit entsteht erst, wenn jemand krumm ist, also nicht aufrichtig sich selbst, dem Leben und den eigenen Lebensaufgaben gegenüber. Es ist nicht verwunderlich, dass so viele Menschen später im Leben Probleme mit ihrem Bewegungsapparat bekommen: Die Hüfte will nicht mehr, die Knie schmerzen, der Rücken wird immer krummer und schiefer. Der Bewegungsapparat meldet deutlich: "Du hast dich nach außen hin schon sehr viel bewegt, und das häufig auf eine verdrehte oder krumme / nicht-aufrichtige Art und Weise. Das reicht jetzt! Sieh zu, dass du endlich deine inneren Schritte tust!" Solange der Mensch die innere Bewegung und die inneren Entwicklungsschritte verweigert, wird sich an seiner äußeren Beweglichkeit auch nichts zum Guten wenden. Warum sollte es? Der Körper ist schlau und ein Teil der universellen Lebensprinzipien, auch wenn der Mensch psychisch immer wieder versucht aus diesen Prinzipien auszuscheren. Das wird nicht funktionieren. Der weisere Teil unseres Systems, unser Körper, wird alles zuverlässig zurückmelden: "Du gehst nirgendwohin, es sei denn, du gehst endlich nach innen!" Gut so. Allerdings ist unser gesellschaftliches und kulturelles System im Moment so geprägt, dass dieses Wissen ignoriert wird und die Symptombekämpfung im Mittelpunkt steht. Der Körper / die Symptome will man in den Griff bekommen. Hat man das geschafft, kommen sie früher oder später an derselben oder an einer anderen Stelle wieder. Der Leser möge alleine an die Zahl der jährlichen Krebserkrankungen denken, die den Höhepunkt der Selbst-Entfremdung darstellen. Zeit, das Entartete wieder seiner ursprünglichen Art näherzubringen. Dafür müssen wir aber all die Verdrehungen erkennen, mit denen wir leben. 

Verdrehungen

Unser Leben ist geprägt durch zahlreiche Verdrehungen. Und so hört man immer wieder, dass Regeln sehr wichtig seien und dass Kinder lernen müssten, sich an Regeln zu halten. Ja, das stimmt. Das muss jeder Mensch. Die Frage ist: An welche Regeln muss er sich lernen zu halten? Die meisten Menschen meinen damit die menschengemachten Regeln, die sie aus ihrem Elternhaus und aus dem gesellschaftlichen Zusammenleben kennen. In ihrer Vorstellung würde ein Chaos inklusive Überlebenskampf und Gewalt ausbrechen, sollten die Menschen aufhören, sich an diese menschengemachten Regeln zu halten. Sie nehmen diese Regeln sehr ernst und fast so, als wären sie in Stein gemeißelt (auch wenn sie in Wirklichkeit häufig relativ nach Belieben verändert werden und oft unlogisch und irrational sind oder aber dem Machterhalt der Mächtigen dienen). Die universellen Gesetze und Regeln scheinen sie aber zu ignorieren oder so zu tun, als wären sie veränderbar oder, im Extremfall, als gäbe es sie gar nicht. Das ist die Verdrehung: Der Mensch soll sich also an die menschengemachten Regeln halten und nicht versuchen sie in seinem Sinne an seine wahren Bedürfnisse und Impulse anzupassen. Die (eigentlich unveränderbaren) universellen Regeln und Naturgesetze soll er versuchen auszutricksen oder zu ignorieren (Versuchen Sie es mal mit der Schwerkraft! Das wird niemals klappen... Aber es ist eine gute Ablenkungs- und Beschäftigungstherapie...). Dass das unmöglich ist, wird dem Leser klar sein. Die meisten Menschen scheinen den Widerspruch nicht zu erkennen oder nicht erkennen zu wollen. Viel eher akzeptieren sie z. B. die sog. Sachzwänge als unveränderbar und richten sich danach, als wären sie so etwas wie die Schwerkraft. Kein Wunder, dass irgendwann alles einzubrechen droht. Nicht nur die individuelle Hütte, sondern unser ganzer innerer und äußerer Lebensraum geht kaputt oder ist bereits in einem hohen Maße zerstört worden.

Wenn man sich dafür entscheidet, diesen Sachverhalt aufzudecken und sich mit den Verdrehungen auseinanderzusetzen, wird man in seiner Verantwortung gestärkt. So werden auch die freiRaum-Klienten immer wieder in ihren Prozessen aufgefordert, sich zu entscheiden: Folge ich weiterhin einer menschengemachten Regel, z. B. einer Familienloyalität, die meist mein Innerstes ignoriert oder ihm sogar Schaden zufügt, oder entscheide ich mich für mein Selbst und verbinde mich so auch mit den universellen Regeln?

Die universellen Regeln

Die universellen Regeln sind an sich relativ einfach. Sie haben alle etwas mit Energie und mit Flow zu tun. Fließt die Energie, ist alles in Ordnung. Fließt sie nicht, dann gibt es eine Blockade, ein Hindernis, etwas, was sich gegen die Natur richtet. Es muss zuerst behoben werden, bevor es im Lebensfluss weitergeht. Dabei sind Blockaden auch im Sinne der universellen Regeln, wenn man sie als Lernmöglichkeiten und Sprungbretter begreift. Nutzt man sie nicht in diesem Sinne, wird man nachsitzen müssen: Das Leben scheint sich dann zu wiederholen: immer die gleichen Probleme, ähnlich gelagerte Konflikte, dieselben Muster...

Die Grundlage für den Flow ist die Übereinstimmung mit sich selbst. Am ehesten lässt sich diese Übereinstimmung mit dem Begriff der Würde oder des bedingungslosen Selbstwerts / der bedingungslosen Selbstliebe ausdrücken. Eng damit verwandt ist der Begriff der Integrität. Begriffe sind wichtig. So erschließen wir Menschen uns unsere Umwelt: Wir machen Erfahrungen, von denen wir dann abstrahieren – voilà: ein Begriff! Das Problem besteht allerdings darin, dass einige Erfahrungen wegen Überforderung und Überlastung des psychischen Systems abgebrochen worden sind. Solche Erfahrungen werden als Traumata bezeichnet und davon sind wir alle, einige mehr, andere weniger, betroffen. Das bedeutet aber auch, dass der Mensch seine Begriffsbildung nicht abschließen konnte und sich jetzt, ähnlich wie bei der Ampel, auf etwas Äußeres verlassen muss. Und so übernimmt er Begriffe von Würde, Selbstwert, Integrität usw. von außen, die eigentlich gar keine Begriffe, sondern Ideen oder Konstrukte sind, die von der Erfahrungswelt teils oder ganz abgekoppelt sind. Der Weg zurück verläuft über das Abschließen der traumatischen Ereignisse. Die Erfahrung wird abgeschlossen, das Konkrete also zu Ende erlebt; und so kann auch die Abstraktion, die in den Begriff der Würde, der Liebe, des Selbstwerts mündet, gelingen. Verbunden ist es immer mit einem entsprechenden Körpergefühl. Lieber Leser, merke: Solange ein Begriff nur im Kopf existiert, aber nicht im Körper gespürt wird (und damit meine ich nicht, dass der Begriff Emotionen auslöst, sondern ein mit diesem Begriff einhergehendes Fließ-Gefühl im Körper), stimmt etwas nicht!

Eine volkstümliche Abwandlung einer universellen Regel lautet: Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es hinaus (=die Regel der Resonanz). Diese Erfahrung machen alle Menschen, nur dass der Rück-Schall meist erst verzögert zurückkommt, manchmal erst Jahre oder sogar Jahrzehnte später. Und so ist es ohne Hilfe nicht einfach das Hineinrufen (das manchmal zu einem sehr zarten Alter und ohne Bewusstheit stattgefunden hat) und das Zurück-Schallen miteinander zu verknüpfen. Wo kommen denn plötzlich all die Symptome und die Konflikte her? Schicksal? Gene? Böse Menschen? Da lohnt sich die Überprüfung der eigenen Ausrichtung am Flow des Lebens (oder eben das Feststellen, dass etwas sie verhindert) und das entsprechende Grob- und anschließend Fein-Tuning. Die alte Weisheit besagt nämlich: Innen wie außen. Oben wie unten. (s. auch das Buch "Die Schicksalsgesetze" von Rüdiger Dahlke).

Die universellen Regeln richten sich also nach dem Flow. Der Flow ist aber eine Welle. Die Wesensart der Welle besteht darin, sich aufzubauen, den Höhepunkt zu erreichen, dann wieder abzuflauen. Nach einer Pause fängt die nächste Welle an, sich zu bilden. Dieses Prinzip ist jedem bekannt; Beispiel: Wehen. Der moderne Mensch hält sich aber nicht an die Wellen-Regel. In seiner Phantasie-Vorstellung geht es immer weiter, höher und schneller. So wundert er sich, dass er immer wieder abstürzt. Statt sich zu erholen und auf die nächste Welle, die schon im Anmarsch ist, zu warten, fängt er an herumzupaddeln und selbst Wellen zu erzeugen. Das ist wahnsinnig anstrengend und auch ineffizient. Außerdem verpasst er den Nichts-Moment, in dem keine Welle da ist. Ich halte es für den größten Fehler des modernen Menschen, dass er mit diesem Nichts-Aspekt (das dem Todes-Aspekt entstammt) so unausgesöhnt ist. Damit verbaut er sich viele Dinge: Erholung, Effizienz, Kreativität, neue Wege, Heilung und Transformation. Was er stattdessen macht, ist: Kontrolle, Perfektionismus, Ehrgeiz, Anstrengung, gekaufter Selbstwert (Anerkennung fürs Tun). Das haben Sie sicherlich auch schon mal gehört: "Man kann doch nicht nichts tun!" O, doch! In manchen Fällen ist es sogar das einzig Richtige! Alles andere ist bloßer Aktionismus und verdeckt die Ängste sowie den Krieg gegen das Leben, seine Prinzipien und im Endeffekt gegen das Menschliche.

Einweihungen / Initiationen erleichtern die Übergänge

Sie wollen keinen Krieg mehr mit dem Universum führen? Eine gute Idee. Der Krieg ist aber in Ihnen. Sie führen ihn gegen sich selbst: gegen Ihre eigenen Bedürfnisse, gegen Ihren Wesenskern, gegen Ihre Hingabe und Ihre Intuition. Dass Sie ihn nicht gewinnen können, wissen Sie? Dieser innere Krieg wird Sie unzufrieden, kaputt oder krank machen. Oder im schlimmsten Fall äußerst lebensmüde. Eine Umkehrung bietet die Trauma-Arbeit an. Genauso wichtig ist aber die Wiederherstellung des Anschlusses an Ihr Selbst und ans Universum. Sie haben mal den Stecker gezogen. Wahrscheinlich erinnern Sie sich nicht daran. Das macht nichts. Es gibt Wege, sich zu erinnern und den Stecker wieder in die universelle Steckdose zu stecken. Dann fließt die Energie wieder und das Licht geht an. Damit geht eine Art "Update" oder ein Übergang einher: Sie verändern und verwandeln sich, indem Sie der Mensch werden, der Sie im Kern sind. Mal sind die Übergänge größer, mal kleiner. Sie erweitern Ihr Bewusstsein, Sie entscheiden sich, auch innerlich erwachsen zu werden, Sie bekennen sich zu Ihren Fähigkeiten und Ihren Lebensaufgaben.

Diese kleinen und größeren Übergänge zu ermöglichen und zu begleiten ist auch ein wichtiger Teil meiner Arbeit im freiRaum. Mit der Zeit führe ich meine Klienten nicht nur an ihr Selbst heran, sondern auch an das, womit das Selbst verbunden ist, wobei alle Klienten eine Grundverbundenheit mit zumindest einem der Aspekte mitbringen, was die Arbeit erleichtert und vielleicht sogar erst ermöglicht. Das kann (muss aber nicht) in Form von Einweihungen / Initiationen erfolgen, die den Übergang markieren. Eine Einweihung klingt zwar magisch und irgendwie fremd und esoterisch, bedeutet aber in erster Linie, dass ein Übergang durch eine Symbolhandlung eingeläutet und anschließend verarbeitet und gemeistert wird. Eine Klientin, die z. B. nie wirklich erwachsen werden wollte, entscheidet sich doch noch auch psychisch, und nicht nur körperlich erwachsen zu werden und die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Jemand, der um seine Heilfähigkeiten, z. B. seine heilenden Hände, zwar wusste, sie aber nur wenig einsetzte, bekennt sich zu dieser Fähigkeit, woraus die Verantwortung erwächst, sie zu eigenem Wohle und zum Wohle anderer, die seine Hilfe suchen, anzuwenden. Dafür bekommt sie / er einen Segen und ein paar weise Worte mit auf den Weg, die die Orientierung erleichtern.

Die meisten Einweihungen vollziehe ich aus der Repräsentanz des Lichts heraus. Das Licht spendet Energie von oben, erteilt Segen und schließt uns an den Himmel an. Das Gegenstück dazu ist die ur-weibliche Energie (die Ur-Kraft) aus der Erde, der alle Materie entstammt. Sie gebiert das Leben. Diese Energie kommt von unten. Einweihungen in die Herz-Energie sind mit dem Licht und der Ur-Kraft verbunden und treffen sich in der Mitte: im Herzen. Es geht um Bedürfnisse nach Liebe und Geborgenheit und um Heilung und ggf. Transformation. Weiter ins Universelle geht es mit den dunklen Aspekten. Die Geheimnisse des Todes-Aspektes warten darauf entdeckt zu werden. Aber auch der Ur-Sprung ist schwarz, dunkel und geheimnisvoll. Es ist eine besondere Energie, die erkundet werden will, und die auch ins Leben transportiert werden kann. Zu guter Letzt kommt als Basis der Kooperation das Chaos, das alles neu ordnet. Es vereint alle Aspekte und funktioniert auf die gleiche Weise wie die Welle. Richtig herum wäre zu sagen, dass die Welle wie das Chaos funktioniert. Aber da ich die Welle zuerst beschrieben habe, verweise ich so herum.

Im Moment tauchen Einweihungen und Übergänge in verschiedenen Prozessen und an verschiedenen Stellen ab. Ich bin dabei, ein konkreteres Konzept diesbezüglich zu erarbeiten. Dafür werde ich noch ein paar Dinge erproben. Fortsetzung folgt also an dieser oder an einer anderen Stelle (s. auch Wochenend-Workshop-Reihe 2022-2023: Ausbildung in der freiRaum-Methode)

Konsequenzen

Die Konsequenzen folgen nach. Das liegt in der Natur der Dinge, denn alles hat Konsequenzen. Manchmal sind sie sofort spürbar. Manchmal treten sie zeitverzögert auf. Das innere System bekommt eine neue Ausrichtung: das Selbst. Im Außen findet mal schneller, mal langsamer eine Angleichung statt. Manche Angleichungen verlaufen mühelos und von alleine. In anderen ist der Mensch gefragt, gezielt gemäß seiner Integrität zu handeln, was eine Überwindung kosten und unangenehme Gefühle auslösen kann. Eine Angleichung kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden: in privaten Beziehungen, z. B. bei Freundschaften, in der Paarbeziehung etc., im Beruflichen, in den Essgewohnheiten, beim Sport... Manchmal muss nur eine kleine Anpassung vorgenommen werden. Manchmal kommt es einem so vor, als müsste man alle Bereiche seines Lebens einer Überprüfung unterziehen. In jedem Fall weiß man, was dran ist, oder es erschließt sich einem Stück für Stück.

Hat man bereits Erfahrung mit inneren Prozessen und hat man sich seinem Lebensweg, innerlich wie äußerlich, verschrieben, kann es auch in eine Reduktion auf das Wesentliche münden. Das Leben nach eigenen Regeln kann Verzicht verlangen: Verzicht auf bestimmte Vorteile, die anderen Menschen zur Verfügung stellen, Verzicht auf alles, was unwichtig oder un-wesentlich ist. Un-wesentlich sind nicht nur Dinge, die nicht die höchste Priorität haben, sondern die, die dem eigenen Wesen nicht oder wenig entsprechen. Die Reduktion auf das Wesentliche und / oder der Verzicht können etwas Trauer oder eine Umgewöhnungsphase nach sich ziehen, werden aber immer freiwillig angenommen und umgesetzt (oder eben auch nicht).