freiRaum für Heiler
Inhaltsverzeichnis
- Ich komme auf die Welt, um...
- Unterschiedliche Heilaufträge
- Heiler, heile dich selbst!
- Man kann doch nicht die ganze Welt heilen!
- Die Klärung der Täterschaft
- Die Schuldfrage
- Volle-Power
- freiRaum-Auftrag
Ich komme auf die Welt, um...
Einige Menschen sind auf diese Welt gekommen mit dem Auftrag sich und andere zu heilen. Diesem Auftrag kann man sich zwar theoretisch entziehen, aber der Preis ist hoch: körperliche und emotionale Symptome, eine latente oder auch stärkere Unzufriedenheit und der Ruf, den man hört, aber versucht zu ignorieren oder zum Verstummen zu bringen. Einwände gibt es mehr als genug: Das ist zu viel für mich. Ich bin dem nicht gewachsen. Was ist, wenn ich einen Fehler mache und jemandem schade? Es gibt doch schon mehr als genug Heiler. Usw. Usf.. All diese Einwände sind verständlich und menschlich, haben aber das Ziel, gute Gründe zu finden, dem Ruf nicht zu folgen. Das wird nicht ohne Konsequenzen bleiben. Wer den Auftrag hat, wird sich ihm über kurz oder lang nicht entziehen können.
Unterschiedliche Heilaufträge
Die Heilaufträge können sehr unterschiedlich sein. Einige Heiler haben den Auftrag ihrem "normalen" Beruf weiter nachzugehen und die Heilimpulse im Umfeld unbewusst zu setzen – durch die ganz normale Interaktion mit den Menschen, also ohne therapeutische Eingriffe und einfach durch ihr Sein.
Andere Heiler haben den Auftrag unbewusste oder halbbewusste Heilungsimpulse zu setzen und therapeutisch tätig zu werden. Sie können z. B. Ärzte, Heilpraktiker, Psychologen, Therapeuten usw. sein. Der entsprechende Beruf ist allerdings nicht zwingend erforderlich. Auch Erzieher und Lehrer haben häufig diesen Ruf. Manchmal ist tatsächlich ein Berufswechsel notwendig, um dem Ruf folgen zu können. Einige dieser Menschen sind aufgefordert direkt am Körper zu arbeiten und so unbewusste und halb-bewusste Heilungsimpulse zu setzen. Sie haben sogenannte "heilende Hände". Mit ihnen kommen sie in Kontakt mit den unbewussten Themen ihrer Klienten oder Patienten oder sie können sie direkt als Schwingung ohne Körperkontakt wahrnehmen. Über die eigenen Schwingungen, z. B. im Gespräch oder über den Körperkontakt, können sie Heilungsimpulse setzen, die allerdings meist nicht komplett ins Bewusstsein der Klienten und Patienten dringen. Man wird z. B. massiert, kommt über die Körperebene (Aua!) mit seinen Themen in Kontakt. Mit etwas Glück lösen sie sich. Sitzen sie tiefer, sind sie eine Woche später wieder da.
Einige Heiler haben den Auftrag, das Bewusstsein ihrer Klienten zu erweitern und die Heilung bei vollem Bewusstsein zu erleben (Dies geschieht auch im freiRaum.). Häufig arbeiten diese Menschen im psychologischen und psychotherapeutischen Feld. Sie haben also noch zusätzliche Aufgaben, z. B. die verborgenen Knotenpunkte und die abgespaltenen Anteile ihren Klienten gegenüber zu spiegeln und an diese heranzuführen. Im Beitrag freiRaum für Therapeuten finden Sie eine ausführlichere Beschreibung.
Heiler, heile dich selbst!
Der Ruf, heilerisch tätig zu werden, bezieht sich keineswegs nur auf andere Menschen oder Tiere. Der Heiler hat einen expliziten Auftrag sich selbst zu heilen. Als Erstes und dann auch immer kontinuierlich. Bei der Selbst-Heilung geht es um die Integration seiner abgespaltenen Anteile aus alten Traumata, das Klären seiner Herzensthemen und das Zulassen des eigenen alten Schmerzes. Es geht auch um das Sich-Bekennen zum Heiler-Auftrag und zu den einzelnen Fähigkeiten und zur eigenen Hochsensibilität. Auch geht es um die eigenen kindlichen Bedürfnisse nach Liebe, Geborgenheit, Annahme etc., die in der Kindheit häufig nur mangelhaft befriedigt worden sind, und die zu einer Gefahr für Klienten oder Patienten werden, da sie in diese professionellen Beziehungen "hineinrutschen" könnten. Da gehören sie aber nicht hin. Kein Klient und kein Patient ist für die Bedürfnisse des Heilers zuständig! Das ist auch jedem Heiler absolut bewusst. Trotzdem lohnt sich eine kontinuierliche Überprüfung, wie es um unbewusste Muster steht und inwiefern diese kindlichen Bedürfnisse, die auch jeder Erwachsene hat, ab und zu mal doch noch unbemerkt hineinspielen.
Man kann doch nicht die ganze Welt heilen!
Nein, man heilt seinen Anteil, also seinem Auftrag entsprechend. Nicht mehr und nicht weniger!
Die Klärung der Täterschaft
Als Heiler will man verständlicherweise zu den Guten gehören, etwas Gutes bewirken, die Lebensqualität der anderen verbessern. Dieser Wunsch ist zwar menschlich und nachvollziehbar, zeigt aber gleichzeitig die Verwobenheit des Heilers in die Täter-Opfer-Kreisläufe auf. Wir alle sind in solche Kreisläufe, in denen Macht missbraucht wird und die Bedürfnisse unerfüllt bleiben, verwickelt. Die gesamte Gesellschaft, egal wie demokratisch und fortschrittlich die Fassade aussehen mag, ist darin verwickelt. So auch der Heiler. Das Eingebundensein in diese Kreisläufe verhindert aber das volle Nutzen des Potentials und kann für die Klienten und auch für den Heiler selbst zur Gefahr werden. Es braucht also eine Auseinandersetzung mit der eigenen Eingebundenheit in das Täter-Opfer-Konstrukt. Eine äußerst unangenehme Angelegenheit!
Die Täter-Opfer-Kreisläufe und -Muster werden sehr früh in die Psyche eingeschrieben, meist schon vorgeburtlich. Das Opfer-Muster und das Täter-Muster sind allgemein bekannt. In diesen Kreisläufen gibt es aber häufig noch einen Dritten im Bunde, und zwar den Retter, also jemanden, der dem Opfer helfen will. Es sei angemerkt, dass wir hier von psychischen Mustern reden und nicht von echten Opfern und Tätern. Der Heiler identifiziert sich häufig (bewusst oder unbewusst) mit der Rolle des Helfers und des Retters. Dabei sind folgende Dinge zu beachten.
- Identifiziert sich der Heiler mit seiner Retter- oder Helferfunktion, hat er sich allem Anschein nach noch nicht ausreichend mit seiner eigenen Opfer-Position in seiner Lebensgeschichte auseinandergesetzt. Er kennt seinen eigenen Schmerz noch nicht oder noch nicht ganz und will ihn indirekt lindern, indem er anderen hilft.
- Der Heiler muss noch über eine Lücke im Selbstwertgefühl verfügen, sonst würde er die Helferrolle und die Bestätigung, zu den Guten zu gehören, nicht mehr brauchen. Höchstwahrscheinlich handelt es sich dabei um einen inneren kindlichen Anteil, der wenig oder keine bedingungslose Liebe bekommen hat und als Ersatz die Bestätigung (von den inneren / äußeren Eltern oder vom eigenen inneren Erwachsenen und von anderen Menschen) haben will, dass er gut ist.
- Gleichzeitig wird der Heiler auf diese Art zu einem Täter, denn er benutzt (unbewusst) seine Klienten und Patienten, um sein Selbstwertgefühl zu stabilisieren. Sie sollen ihm spiegeln, dass er gut ist. Oder er benutzt sie indirekt um sich zu retten, statt sich direkt mit dem eigenen Schmerz zu befassen. So gesehen ist der Retter und Helfer auch ein Täter, nur eben kein moralisch betrachtet böser.
- In diesen Zusammenhängen ist auch eine gewisse Arroganz versteckt. Sie verbirgt sich hinter einer Bescheidenheit und hinter einem Verzicht. Die Bescheidenheit ist moralisch gut und nährt das Selbstwertgefühl. Der Verzicht (auf die volle Kraft, also auch auf das volle Heilungspotential) bestätigt die Zugehörigkeit zu den Guten, denn nur die Bösen wollen die Macht an sich reißen.
- Wahrscheinlich ist in seiner Psyche noch eine sehr frühe Spaltung in Gut und Böse versteckt, z. B. in Bezug auf die eigene Mutter: die gute Mutter und die böse Mutter. Eine Weiterentwicklung und Auflösung dieser Spaltung würde zur Sicht auf die Mutter führen, wie sie wirklich war in all ihren Facetten, und gleichzeitig die Notwendigkeit, die Welt, die anderen Menschen und sich selbst in Gut und Böse zu unterteilen, verringern bzw. obsolet machen.
- Der Heiler übersieht, dass erst das Gute, in Form der Rettungsaktionen und des Verzichts auf die ihm zustehende Macht und Kraft, das Böse möglich macht. Das Wesen des Bösen besteht nämlich darin, die Macht, auf die andere verzichten, an sich zu nehmen, für seine Zwecke zu missbrauchen und gerne auch mal die Täterschaft zu verschleiern oder jemand anders, z. B. dem Opfer, zuzuschieben. Das ist erst dann möglich, wenn jemand (z. B. der Retter / Helfer aus guten oder bescheidenen Absichten oder das Opfer aus Angst) auf seine Macht verzichtet.
Der Weg daraus bestünde also darin, 1) mit seinem eigenen echten Opfer-Sein in Kontakt zu treten und die dazugehörigen Traumata und Mangelerlebnisse abzuschließen; 2) die kindliche Hoffnung, dass jemand kommt und einen sieht und die Bedürfnisse erfüllt, aufzugeben und die Konsequenz davon, also den vollen Schmerz, zu durchleben, was gleichzeitig einer Befreiung gleichkommt; 3) sich zu der eigenen Täterschaft, die aus dem Gut-Sein und aus der Retter-/Helfer-Rolle besteht, zu bekennen; 4) die Spaltung in Gut und Böse aufzuheben und 5) sich seine Kraft zurückzuholen.
Die Schuldfrage
Eng verbunden mit der Täterschaft ist die Frage nach der Schuld. Manche Heiler spüren sie in ihrem System. Andere projizieren sie in eine mögliche Zukunft: "Was ist, wenn ich meine Heilkräfte voll lebe und dann einen großen Fehler mache? Lieber weniger, dafür sicherer." Übrigens geht die Rechnung so nicht auf. Die volle Power wird immer sicherer sein als die reduzierte, ähnlich wie es auf einer Autobahn sicherer ist angemessen schnell zu fahren als mit reduzierter Geschwindigkeit.
Die Schuldfrage hat zwei Anteile: Habe ich mich selbst schuldig gemacht, indem ich z. B. (unbewusst) meine Klienten retten wollte oder sie zur Erfüllung meiner kindlichen Bedürfnisse benutzte? Hier erfolgt die Klärung auf einer persönlichen Ebene. Und es gibt häufig eine transgenerationale Ebene. Viele Heiler haben Vorfahren in ihren Familien, die selbst heilerisch tätig waren und vielleicht einen Fehler begangen haben, der jetzt im Familiensystem nachwirkt. An dieser Stelle ist es möglich, die diesbezügliche Information, die in der Psyche des Heilers noch gespeichert ist, aufzudecken und die Schuldfrage zu lösen. Gehört die Schuld zu einer Ururoma oder einem Uropa, kann sie dorthin zurück. Stellt sich die Schuld als etwas anderes heraus, so kann auch aus dieser Erfahrung gelernt werden. In einer Sitzung wurde die Schuld einer Vorfahrin zum Thema. Eine Frau starb an den Folgen der Behandlung. Die nähere Auseinandersetzung ergab, dass die Heilerin nichts anders gemacht hat als sonst und sich strikt an ihre Regeln gehalten hat, zumindest was die Behandlung angeht. Worin bestand also der Fehler? Was die Heilerin nicht erkannte, dass die Frau bereits mit einem Todes- und nicht einem Heilungswunsch an sie herantrat (Wobei Tod und Heilung keine Gegenspieler sind!). Es wäre also "richtig" gewesen, der Frau die Behandlung zu verweigern. Hier war es für die Klientin wichtig zu lernen, die Energie zu erkennen, die einen Heilungswunsch vorgibt, aber etwas anderes will. Sie wird immer besser lernen, solche (unbewussten) Aufträge zu erkennen und auch abzulehnen (obwohl sie dann z. B. auf den ersten Blick Geld verliert, weil sie ja den Auftrag ablehnt), wodurch sie ihrer Verantwortung gerecht wird.
Manchmal will die Schuldfrage auch auf der Ebene der ganzen Menschheit oder der Geschichte eines Landes angesehen werden: Für welche Taten wurde noch keine Verantwortung übernommen? Wo machen sich die alten Opfer-Täter-Kreisläufe im heutigen Leben bemerkbar? Welche Traumatisierungen, z. B. durch Krieg, Flucht, Vertreibung, Vergewaltigung, sind noch aktiv? Die Einsichten in die Verwicklungen der Menschheit in Täter-Opfer-Kreisläufe und in das Macht-und-Ohnmacht-Thema gibt dem Heiler die Möglichkeit, diese Kreisläufe besser verstehen und erkennen zu können und auch ein Stück und später Schritt für Schritt ganz aus ihnen auszusteigen.
Volle Power!
Werden die eigenen und die transgenerationalen Themen bearbeitet, kommt der Heiler immer mehr in seine Kraft. Am Anfang steht ihm vielleicht noch die kleine Schwester der Heilung für sein Leben zur Verfügung (Im Praxiskontext hat der Heiler meist einen freieren Zugang zu seinen Kräften, was in der Natur seiner Berufung liegt.). Mit der Zeit nimmt seine Kraft weiter zu, erreicht sein vollstes Potential und entwickelt sich sogar darüber hinaus, sprich, das Potential definiert sich neu. Das bringt neue Lernaufgaben und Herausforderungen mit sich. Neue Fertigkeiten werden "freigeschaltet", neue Wege begangen, neue Methoden und Hilfsmittel entwickelt. Und die Sicherheit? Da der Heiler sich für diesen Zugang zur Kraft auf vielen Ebenen beweisen musste, weist er infolgedessen einen besonders hohen Grad an Integrität auf. Macht er etwas "falsch", bekommt er es ziemlich schnell mit. Beispiel: Wenn ich anfange, einem Klienten eine Information zu geben, für die der Mensch noch nicht bereit ist, bekomme ich sofort einen kurzen Kopfschmerz. Dann weiß ich, es ist noch zu früh, dies zu sagen, und ich darf es nicht sagen, nur weil ich es weiß (Also aus Ego-Gründen, um mich aufzuspielen, was ich alles weiß und kann.). Auch wenn der Heiler den Auftrag des Klienten manipuliert, z. B. zu viel oder zu wenig macht, wird er eine Schwäche-Phase erleben, z. B. eine Erkältung. Und so lernt auch der Heiler, integer zu bleiben und immer weiter die Ego-Schichten abzubauen, die er nicht mehr braucht und die seinem Auftrag im Wege stehen. Er will auch niemanden mehr retten und er will auch nicht mehr gut sein, sondern einfach seinen Auftrag erfüllen, und zwar zu 100%, nicht weniger, aber auch nicht mehr! Gleichzeitig kann er Stärkung in Form von Licht-Initiationen bekommen. Der Heiler verbindet sich mit dem Licht, bekennt sich zu seinem Auftrag und bekommt dafür den Segen, aber auch die Spielregeln mitgeteilt. Anschließend ist er mit der Umsetzung dran – bis zum nächsten Mal.
freiRaum-Auftrag
Es ist meine Seelenaufgabe, Lehrerin zu sein und Menschen in der Entdeckung und der Entwicklung ihrer heilerischen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu begleiten und zu unterstützen. Mein Wissen gebe ich sowohl im Einzel- als auch im Gruppensetting weiter.
Das Herzstück meiner Arbeit mit Heilern und Therapeuten bildet die Heranführung bzw. die Einweihung in die Transformations- und Chaos-Energien aus dem Jenseits. Dieser Bereich, da er auch Krankheit, Verlust und Tod betrifft, ist in unserer Gesellschaft stark tabuisiert. Die Erfahrung des Grenzgangs, so nenne ich den Prozess des Übertritts in diesen Energiebereich, löst einige Symptome, die man als Therapeut oder Heiler vielleicht schon länger mit sich herumschleppt. Außerdem verstärkt die Anbindung an diese Energien die eigenen heilerischen Fähigkeiten, da das Loslassprinzip und das Opfern-Prinzip weiter verstärkt werden. Auch wenn es verrückt klingt, verstärkt die Anbindung an das Jenseits die Anbindung an die Materie, so dass man auf einiges, was man sonst für eine bessere materielle Anbindung brauchte, z. B. Genussmittel, wie Essen oder Zigaretten, getrost verzichten kann. Man braucht es dann nicht mehr, verliert z. B. sein Übergewicht oder ein anderes Symptom. Ein weiteres Herzstück im wahrsten Sinne des Wortes ist der Einsatz des Double-Love-Healings.
Ein weiterer wesentlicher Punkt für Heiler und Therapeuten besteht darin, seine eigenen heilerischen Wurzeln zu erforschen und sich zu ihnen zu bekennen. Sie können z. B. im Schamanismus oder in einer anderen Tradition liegen. Ist man mit den Wurzeln nicht verbunden, geht einiges an Kraft verloren und im Inneren schwelt ein Konflikt, der sich auch als körperliches Symptom zeigen kann, z. B. auf der Haut, in den Knien oder an den Händen.
Sind diese Themen grob bereinigt, zeigen sich die nächsten Schritte und Aufträge. So kann eine Heilerseele den Hauptauftrag haben, andere zu begleiten und zu heilen oder aber die eigene Ahnenreihe zu heilen oder beides. So oder so wirken wir alle daran mit, dass unser Planet den Schritt in eine neue Bewusstseinsebene schafft. Es gibt viel zu tun und Sie sind dabei!
Bildnachweis:
Bilder von geralt / Pixabay
Bilder von Larry Humanborn